Leichtathletik Kai Köllmann darf noch auf WM-Start hoffen

Wesel · WTV-Sprinter wurde mit der 4 x 100-Meter-Staffel zur Nominierung für die U 20-Weltmeisterschaft vorgeschlagen. Nur: Dem Quartett fehlt die Norm.

 Kai Köllmann schaffte über 200 Meter die Norm nicht. Er empfahl sich aber in der Staffel für einen Start bei der U 20-Weltmeisterschaft in Eugene.

Kai Köllmann schaffte über 200 Meter die Norm nicht. Er empfahl sich aber in der Staffel für einen Start bei der U 20-Weltmeisterschaft in Eugene.

Foto: Birkenstock

Kai Köllmann nutzte in Mannheim bei der Junioren-Gala des Deutschen Leichtathletik-Verbandes seine letzte Möglichkeit, sich für einen Start bei der U 20-Weltmeisterschaft in Eugene (22. bis 27. Juli) zu empfehlen. Dem Athleten des Weseler TV gelang dies allerdings nicht über die Distanz, über die er es eigentlich schaffen wollte. Köllmann verfehlte über 200 Meter in 21,55 Sekunden als zweitbester deutscher Läufer die Norm für die Titelkämpfe in den USA (21,20) deutlich. Der Sprinter, der heute 18 Jahre alt wird, kann jetzt allerdings noch darauf hoffen, mit der 4 x 100-Meter-Staffel für die Weltmeisterschaft nominiert zu werden. Köllmann wurde in Mannheim überraschend als Schlussläufer des DLV-Quartetts eingesetzt. "Er hat eine sehr gute Leistung gezeigt", lobte Sprint-Bundestrainer Jörg Möckel (Chemnitz) den WTV-Athleten.

Der Haken an der Sache: Die DLV-Staffel verpasste bei ihrem zweiten Rennen in Mannheim in 40,56 Sekunden die Norm für Eugene um die Winzigkeit von sechs Hundertstelsekunden. Tags zuvor war das Quartett bei seinem ersten Start wegen eines Wechselfehlers, an dem der WTV-Athlet beteiligt war, disqualifiziert worden. Die Staffel inklusive Kai Köllmann wurde von Bundestrainer Jörg Möckel zwar zur Nominierung für die Titelkämpfe vorgeschlagen. Doch ob sie trotz fehlender Norm mit zur WM darf, muss nun der Bundesausschuss Leistungssport des DLV entscheiden.

"Ich bin sehr gespannt, wie die Sache ausgeht. Realistisch betrachtet, sind unsere Chancen eher gering, weil die Norm eben fehlt", sagte Kai Köllmann. Erschwerend kommt hinzu, dass sich auch nur ein deutscher Sprinter über 100 Meter für die WM qualifiziert hat. "Damit ist ein weiteres Kriterium für eine Staffel-Nominierung nicht erfüllt", sagte Dietmar Chounard, Bundestrainer für den gesamten DLV-Nachwuchs. Der Verband will seine Entscheidung bis heute treffen. Die Zeit drängt. Denn das deutsche U 20-Team soll schon in sechs Tagen nach Eugene aufbrechen.

Stefan Tigler erreichte bei der Junioren-Gala in Mannheim in einem erstklassigen Hochsprung-Wettbewerb, den Tobias Potye (Aschheim) mit 2,22 Metern gewann, mit 2,00 Metern den neunten Platz. Der WTV-Athlet scheiterte dreimal an der Höhe von 2,04 Metern. Landestrainer Hans-Jörg Thomaskamp (Leverkusen) war mit der Leistung des 17-jährigen Ginderichers aber nicht unzufrieden. "Stefan hat bei seinem ersten Wettkampf mit internationaler Besetzung einige Dinge richtig gut gemacht. Allerdings ist er technisch momentan noch nicht stabil genug, um regelmäßig in den Bereich seiner Bestleistung von 2,09 Metern zu springen", sagte Thomaskamp.

Er will deshalb mit dem Athleten jetzt das Technik-Training bis zur Deutschen Jugend-Meisterschaft, die vom 8. bis 10. August in Wattenscheid stattfindet, intensivieren. "Dann wird es bei der DM schon passen", sagte Thomaskamp. Tigler ist bei den Titelkämpfen in Wattenscheid in der Klasse U 18 ein klarer Medaillenkandidat. Er steht derzeit an der Spitze der deutschen Bestenliste.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort