Jetzt geht's ums große Geld

Der SV Schermbeck schaffte gestern Abend durch einen 2:1-Erfolg beim DSC Wanne-Eickel zum ersten Mal den Einzug ins Halbfinale des Verbands-Pokals. Nun trennt ihn nur noch ein Sieg von der Hauptrunde des DFB-Pokals.

Stefan Zepanski hat den SV Schermbeck ganz nah an den dicken Geldtopf im Pokal geschossen. Der baumlange Abwehrspieler, der zunächst im Angriff eingesetzt wurde, erzielte gestern Abend beide Treffer beim 2:1 (1:1)-Sieg des NRW-Ligisten beim DSC Wanne-Eickel, mit dem der SVS zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte den Einzug in Halbfinale des Pokalwettbewerbs des Fußball-Verbandes Westfalen schaffte. Gegner wird wahrscheinlich Regionalligist Preußen Münster sein, der in seiner Viertelfinal-Partie beim Landesligisten 1. FC Gievenbeck klarer Favorit ist.

Stroetzel: "Ein Arbeitssieg"

Trainer Martin Stroetzel atmete nach der Partie, die bis zum Abpfiff auf des Messers Schneide stand, erst einmal tief durch. "Das war ein Arbeitssieg. Aber mir ist egal, wie wir gewonnen haben. Denn jetzt geht's ums große Geld", sagte der Coach. Den SV Schermbeck trennt nur noch ein Sieg vom Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals, in der Bayern München oder Schalke 04 mögliche Gegner wären und richtig Kasse gemacht werden kann. Alleine an Fernsehgeldern werden in Runde eins gut 98 000 Euro ausgeschüttet. Eine Summe, die mehr als die Hälfte des Etas des SVS für eine Saison ausmacht.

Stroetzel musste bange Minuten an der Linie verbringen, ehe der Erfolg perfekt war. Seine Mannschaft machte sich das Leben vor allem in der Schlussphase selbst schwer, weil sie sich zu sehr in die Defensive drängen ließ. Das war zu Beginn noch anders gewesen. Der SV Schermbeck hatte zunächst mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Stefan Zepanski sorgte in der 40. Minute nach einem blitzsauberen Angriff für die verdiente Führung, die aber nicht lange Bestand hatte. Nur 120 Sekunden später markierte der DSC den Ausgleich.

Bendig vergab beste DSC-Chance

Zepanski brachte den SVS in der 51. Minute erneut in Front. Er wurde von Stroetzel dann umgehend in die Abwehr beordert, um mit seiner Kopfballstärke zu helfen, den Vorsprung diesmal zu verteidigen. Das gelang, auch wenn der SVS ein wenig Glück dabei hatte. Ausgerechnet der ehemalige Schermbecker Pierre Bendig vergab aus zwei Metern die größte Gelegenheit des Westfalenligisten Wanne-Eickel in der zweiten Hälfte. Am Ende musste der SV Schermbeck den Vorsprung mit nur zehn Akteuren über die Zeit bringen. Denn Matchwinner Zepanski hatte in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte erhalten. Er soll bei einem Kopfball-Duell den Ellbogen eingesetzt haben. "Ich bin mit der Leistung nicht ganz zufrieden, weil es uns nach der erneuten Führung nicht gelungen ist, nur einen vernünftigen Konter zu starten. Aber egal. Jetzt freuen wir uns auf das Halbfinale", sagte Stroetzel. Es wird ein 100 000 Euro-Spiel.

SV Schermbeck: Müller - Konowski, Turhal, Djuliman, Lupitu, Köse (84. Siebert), Jansen, Makarchuk (89. Schulte-Terhusen), Kalender (68. Turgut), Zepanski, Ersoy.

(RP)
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