In Wesel steckt was drin

500 Besucher in der Niederrheinhalle erlebten beim Weseler Sportlerball einen abwechslungsreichen Abend. Das Programm untermauerte, dass sich die Kreisstadt mit ihren sportlichen Leistungen nicht verstecken muss.

Heinz-Albert Weber, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, hatte im Vorfeld des Sportlerballs verlauten lassen, dass man zeigen wolle, was in Wesel drin steckt. Am Ende des knapp dreieinhalbstündigen Programms stand eindeutig fest, dass der Weseler Sport eine Menge zu bieten hat. Dafür standen vor allem die beiden Protagonisten des Abends, die im vergangenen Jahr von Erfolg zu Erfolg geeilt waren und dafür mit dem Titel des Sportlers und der Sportlerin des Jahres zu Recht belohnt wurden.

Stabhochspringer Wolfgang Ritte holte sich bei der Leichtathletik-Europameisterschaft der Senioren nicht nur den Titel. Er erlebte mit der Wahl zum Senioren-Welt-Leichtathlet 2008 auch die späte Krönung seiner Laufbahn und schwärmte im Interview mit Moderator Klaus-Peter Rolevinck von der Zeremonie in Monte Carlo. "Da waren 50 Olympiasieger und Wolfgang Ritte – unglaublich. Dieses Jahr werde ich nicht vergessen", strahlte Ritte, der beim letzten Weseler Sportlerball den zweiten Rang belegt hatte.

Ein Team, zwei Trainer

Die Erfolge der Sportlerin des Jahres bewegten sich ebenfalls auf Weltniveau. Fußballerin Inka Wesely holte sich mit der deutschen U 17-Nationalmannschaft zunächst den Europameistertitel und setzte mit der Bronzemedaille bei der WM in Neuseeland, wo sie auch noch ihr erstes Länderspieltor erzielte, noch einen drauf. Ihre Ausflüge zur Leichtathletik, so erzählte sie, halten sich mittlerweile aber in Grenzen. "Bei vier bis fünf Trainingseinheiten in der Woche kriege ich das nicht mehr hin", sagte die 17-Jährige, die in 2008 Rang drei belegte.

Komplettiert wurde das Feld der Sieger durch die erste Fußball-Mannschaft von GW Flüren. Die Freude war beim Bezirksliga-Aufsteiger groß, als feststand, dass er sämtliche Anwärter auf den Titel in der Teamwertung hinter sich gelassen hatte. Eine schöne Geste des GWF-Vorstandes war es in diesem Zusammenhang auch, nicht nur den aktuellen Trainer Marco Scholten, sondern auch den ehemaligen Coach Steffen Herden, der die Grün-Weißen von der Kreisliga B in die Bezirksliga geführt hatte, einzuladen. So standen beide Übungsleiter einträchtig auf der Bühne und lobten die Leistungen ihrer Schützlinge.

Vielfältiger Zirkus "Butterfly"

Anerkennung verdienten sich aber nicht nur die ausgezeichneten Sportler, sondern auch die Akteure, die für die Unterhaltung der 500 Besucher in der Niederrheinhalle sorgen sollten. Der Zirkus "Butterfly" des Konrad-Duden-Gymnasiums zeigte beispielsweise sein vielfältiges Repertoire. Ob nun artistisch an einem weißen Stoffseil, geschickt auf dem Einrad und beim Jonglieren, athletisch beim Rock 'n' Roll oder farbenprächtig beim Fahnenschwenken – die Schüler zeigten, warum sie mittlerweile über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt sind. Und sie wurden dabei von Sängerin Desirée Richter begleitet, die ihre beachtliche Stimme demonstrierte.

Spektakulär war auch der Auftritt der Trampolin-Turner des Kempener TV. Das junge Team, das in seiner Sportart zur deutschen Spitzenklasse zählt, kam bei seinen Darbietungen der Decke der Niederrheinhalle bedrohlich nahe und würzte die sportlichen Höchstleistungen mit komischen Einlagen. Gute Laune verbreiteten auch die Hip-Hoper des TSC Let's Dance Wesel. Tessa, Lisa, Julia, Jenny und Denise sowie Trainer Frankee, 2006 Deutscher Meister im Streetdance, sind "One Step Closer" und forderten mit ihrer Vorführung den Applaus des Publikums heraus.

Noch ein weiteres Mal bewies der Sportlerball, was in Wesel drin steckt. In der Rubrik "Weseler Vereine stellen sich vor" waren diesmal die Basketballer des Weseler TV an der Reihe. Und wenn sich auf der Bühne oder in der Mitte der Halle gerade einmal nichts abspielte, sorgte die Band "Public Affair" dafür, dass die Besucher fleißig das Tanzbein schwingen konnten.

(RP)
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