Handball HSG Wesel verliert Spitzenspiel

Handball · Handball-Landesligist kassiert beim 30:32 in Walsum-Aldenrade die erste Niederlage und ist die Tabellenführung los. Trainer Pannen hadert mit Referees. Doch das Team zeigt auch gegen eine offensive Abwehr erneut Schwächen.

 Die HSG Wesel – hier Stefan Haase (links) und Björn Fehlemann (rechts) – bot in der Abwehr über 60 Minuten eine gute Leistung. Sie verlor allerdings nach der Pause im Angriff phasenweise den Faden – und deshalb auch die Partie.

Die HSG Wesel – hier Stefan Haase (links) und Björn Fehlemann (rechts) – bot in der Abwehr über 60 Minuten eine gute Leistung. Sie verlor allerdings nach der Pause im Angriff phasenweise den Faden – und deshalb auch die Partie.

Foto: Martin Büttner

Die HSG Wesel hat's in der letzten Partie des Jahres erwischt. Der Titelanwärter in der Handball-Landesliga kassierte am Samstag im Spitzenspiel beim TV Walsum-Aldenrade die erste Niederlage der Saison. Die HSG musste sich nach einer 18:14-Führung zur Pause noch mit 30:32 geschlagen geben und büßte den Platz an der Spitze ein. Der Tabellenzweite hat jetzt zwei Punkte Rückstand auf den neuen Liga-Primus HSG RWO/TV Oberhausen.

Christian Pannen, Spielertrainer der HSG Wesel, war nach der Begegnung nicht gut auf die Schiedsrichter zu sprechen. "Ich kenne einen Referee seit Jahren und hatte den Eindruck, dass er mit mir noch eine alte Rechnung zu begleichen hatte. Anders kann ich mir nicht erklären, dass in fünf entscheidenden Situationen gegen mich gepfiffen wurde, was selbst beim Gegner teilweise mit Kopfschütteln registriert wurde", sagte Pannen. Er kritisierte, dass ihm ein klares Tor aberkannt worden sei und nach Fouls gegen ihn zwei fällige Siebenmeter nicht gegeben worden seien. "Ich wollte mich deshalb auswechseln, um mich und das Team zu schützen. Aber dazu fehlten die Alternativen auf der Bank", meinte er.

Perfekte erste Halbzeit

Doch alleine an den Schiedsrichtern lag es nicht, dass die Mannschaft ausgerechnet vor ihrer anschließenden Weihnachtsfeier zum ersten Mal in dieser Saison als Verlierer vom Feld gehen musste. Ausschlaggebend war auch, dass die HSG erneut Probleme hatte, als der Gastgeber nach der Pause in der Abwehr eine offensivere Taktik wählte. Der TV Walsum-Aldenrade holte Tor um Tor auf und übernahm schließlich die Führung.

"Wir haben nach dem Wechsel das Tempo verloren, das wir über weite Strecken der ersten Hälfte gespielt haben", sagte Co-Trainer Michael Kessel, der ebenfalls mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter "nicht einverstanden" war. Er bescheinigte der Mannschaft, "perfekte erste 30 Minuten" aufs Parkett gelegt zu haben. Doch die Belohnung dafür blieb aus, weil sich nach dem Seitenwechsel eben Patzer ins bis dahin so gute Angriffsspiel einschlichen. "Da sind uns einige individuelle Fehler unterlaufen", sagte Kessel. Er lobte die Mannschaft trotzdem. "Auch wenn wir verloren haben, hat das Team eine gute Leistung gezeigt."

"Haben weiter alle Chancen"

Deshalb blickt die HSG trotz des Rückschlags im Titelrennen zuversichtlich nach vorne. "Wir haben im Kampf um die Meisterschaft weiter alle Chancen", sagte Pannen. Allerdings darf die HSG sich nun keine weitere Niederlage erlauben, wenn sie am Sonntag, 22. Januar, zum Abschluss der Hinrunde bei der HSG Oberhausen antritt.

HSG Wesel: Geilenkirchen, Kalus - Brincks (3), Fehlemann (7), Haase (3), Gorris (10/2), Reinartz, Glaser (2), Pannen (2), Lettgen, Borgmann (3).

(RP)
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