Handball HSG verliert Spitzenspiel und Tabellenführung

Wesel · HSG Wesel steigert sich beim Gipfeltreffen der Handball-Landesliga zwar im Vergleich zu den letzten Spielen. Dennoch kassiert das Team eine 32:36-Niederlage gegen den TSV Bocholt, der jetzt vorne ist.

 Björn Fehlemann (rechts) warf nicht nur zehn Tore für die HSG Wesel, sondern packte auch in der Abwehr ordentlich zu.

Björn Fehlemann (rechts) warf nicht nur zehn Tore für die HSG Wesel, sondern packte auch in der Abwehr ordentlich zu.

Foto: Ekkehart Malz

Jonas Gorris warf nach der Schlusssirene wütend einen Handball in seine Tasche. Bruder Fabian Gorris saß auf der Bank und starrte einige Minuten ins Leere. Die meisten Teamkollegen verschwanden derweil direkt in der Kabine. Jeder Spieler des Handball-Landesligisten HSG Wesel ging gestern auf seine Art mit der schmerzhaften Enttäuschung um, die er kurz zuvor erlebt hatte. Der bisherige Tabellenführer kassierte beim Gipfeltreffen eine 32:36 (15:15)-Niederlage gegen den TSV Bocholt, der die HSG damit von der Spitze verdrängte.

Sven Esser, Trainer der HSG Wesel, spendete seinen Schützlingen im Anschluss Trost. Er sprach ihnen Mut zu und versuchte sie aufzumuntern, was nicht immer klappte. Grund dazu hatte Esser allemal. Schließlich präsentierte sich der Gastgeber im Spitzenspiel als ebenbürtiger Gegner — im Gegensatz zu den Wochen zuvor, in denen sich der Verbandsliga-Absteiger einige haarsträubende Auftritte geleistet hatte. "Es war eine Partie mit zwei hochkarätigen Mannschaften, die sich bis zum Schluss rein gar nichts geschenkt haben", kommentierte Sven Esser das Spiel.

Der direkte Wiederaufstieg ist für die HSG Wesel jetzt erst einmal ein Stückchen in die Ferne gerückt. Doch Esser blieb relativ gelassen. "Wir werden unsere Köpfe jetzt nicht in den Sand stecken. Aber klar ist auch, dass wir uns bis zum Saisonende keine Fehler mehr erlauben dürfen", sagte er. Die HSG Wesel liegt jetzt einen Zähler hinter dem TSV auf dem zweiten Rang. Sie hat aber im direkten Vergleich, der bei Punktgleichheit entscheidend ist, die Nase vorn. Denn das Hinspiel hatte das Team mit 36:29 gewonnen.

Auch wenn es gestern letztlich nicht zu einem Erfolg gereicht hat, gewann Sven Esser der Niederlage etwas Positives ab. Er hatte vor dem Gipfeltreffen gefordert, dass seine Mannschaft in der Deckung härter arbeiten müsse. Das klappte streckenweise auch ganz gut. "In der ersten Halbzeit haben wir das wesentlich besser umgesetzt als in den Wochen zuvor. Doch nach der Pause haben wir entscheidende Fehler in der Rückwärtsbewegung gemacht. Dadurch haben wir dem Gegner sehr leichte Tore ermöglicht", sagte Esser.

Das führte nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, nach der es 15:15 gestanden hatte, dazu, dass der Gast nach dem Wechsel bis zur 47. Minute auf 28:23 davonzog. Doch die HSG Wesel rappelte sich noch einmal auf. Unter dem Jubel der meisten der gut 300 Zuschauer startete der Gastgeber eine Aufholjagd. Er glich in der 53. Minute zum 28:28 aus. Doch der Gastgeber konnte das hohe Tempo nicht bis zum Schluss durchziehen. "Wir wollten nach dem Ausgleich zu viel und haben unsere Abwehr vernachlässigt", sagte Esser. Das wurde vom neuen Tabellenführer in der Schlussphase bestraft.

HSG Wesel: Busjan, R. Kalus - Heffels, Timmermann (1), Kreilkamp, J. Gorris (3), Fehlemann (10), Reinartz (3), F. Gorris (10/4), Weber (1), M. Kalus, Nölscher (4).

(stgi)
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