Handball HSG: "Platz eins irgendwie verteidigen"

Wesel/Schermbeck · Gipfeltreffen in der Handball-Landesliga: Der kriselnde Spitzenreiter HSG Wesel erwartet den Verfolger TSV Bocholt. SV Schermbeck will Niederlagenserie im Duell der Kellerkinder stoppen. Trainer Hoffmeister und alle Spieler bleiben.

 Tabellenführer HSG Wesel – hier Fabian Gorris (rechts) und Michael Nölscher – geht mit nur einem Punkt Vorsprung ins Spitzenspiel gegen den Verfolger TSV Bocholt.

Tabellenführer HSG Wesel – hier Fabian Gorris (rechts) und Michael Nölscher – geht mit nur einem Punkt Vorsprung ins Spitzenspiel gegen den Verfolger TSV Bocholt.

Foto: Jürgen Bosmann

Michael Nölscher hat in Sachen Handball schon viel erlebt. Der Routinier im Kader des Landesliga-Spitzenreiters HSG Wesel hat gut 1000 Spiele auf dem Buckel. Deshalb kann ihn so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Auch das derzeitige Formtief seines Teams nimmt er mit einer gewissen Gelassenheit, ohne die Dinge zu beschönigen. "Natürlich stecken wir in einer Krise. Aber es ist noch nichts passiert. Wir können unser großes Ziel Aufstieg weiter erreichen", sagt der 34-Jährige.

So richtig kann sich der ehemalige Regionalliga-Akteur auch nicht erklären, warum bei seinem Team derzeit so wenig zusammenläuft. Der Tiefpunkt wurde am Samstag bei der 26:35-Niederlage beim VfL Rheinhausen erreicht. "Da hat jeder Spieler eine desolate Vorstellung geboten. Und jetzt müssen wir sehen, dass wir schnell wieder die Kurve kriegen", sagt Nölscher. Möglichst schon am Sonntag. Dann kommt's zum Gipfeltreffen in der Liga. Die HSG Wesel (24:6-Punkte) erwartet um 17 Uhr in der Halle Nord II den Verfolger TSV Bocholt (23:7).

Eine Partie, in der die Vorzeichen etwas anders stehen als bei den bisherigen Auftritten der HSG. "Der Favorit sind wir nach unseren Leistungen in den letzten Wochen bestimmt nicht. Diese Rolle nimmt eher der Gegner ein", sagt HSG-Trainer Sven Esser. Schließlich kommt der Gast mit der Empfehlung nach Wesel, das Duell der Verfolger gegen den Dritten TV Issum mit 29:22 für sich entschieden zu haben. "Wir wissen aber nicht nur wegen dieses Resultats, was uns erwartet. Der TSV Bocholt hat eine gute Mannschaft mit einem starken Rückraum und einem exzellenten Torhüter", sagt Esser.

Er hofft, dass es seinem Personal trotzdem gelingt, "irgendwie die Tabellenführung zu verteidigen". Dass dafür eine gewaltige Steigerung im Vergleich zu den letzten Partien nötig ist, weiß Esser. "Wir müssen vor allem in der Deckung wieder die Bereitschaft haben, richtig hart zu arbeiten. Nur wenn wir 60 Minuten alles geben, haben wir eine Chance", sagt der Weseler Coach, der in einem Punkt keine Sorgen hat. Der Gastgeber, der das Hinspiel mit 36:29 gewann, tritt in Bestbesetzung an.

Der SV Schermbeck, der mit 2:28-Punkten auf dem vorletzten Platz steht, macht sich nach der 28:29-Heimniederlage gegen die SG Überruhr II bei weiter fünf Zählern Rückstand zum rettenden zwölften Rang keine Hoffnungen auf den Verbleib in der Landesliga mehr. "Das Thema Klassenerhalt haben wir abgehakt", sagt Trainer Rene Hoffmeister. Das Team will am Sonntag aber seine Negativserie von zwölf Niederlagen in Folge beenden. Der SVS tritt um 13.15 Uhr beim Schlusslicht SG OSC Löwen Duisburg III (1:29-Zähler) an, gegen den beim 21:14 im Hinspiel der einzige Saisonsieg gefeiert wurde. Allerdings hat sich der Gegner zuletzt gesteigert und holte am Sonntag beim 28:28 beim SC Bottrop seinen ersten Punkt. "Wir wollen die Partie unbedingt gewinnen, weil wir auf keinen Fall Letzter werden wollen", sagt Hoffmeister.

Der SV Schermbeck hat für die kommende Saison schon alle Personalien geklärt. Rene Hoffmeister bleibt Trainer. Und auch alle Spieler wollen weiter für den SVS auflaufen. "Damit ist die Voraussetzung gegeben, dass wir in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen können", sagt Hoffmeister, der in Schermbeck gute Perspektiven sieht. "Denn in den nächsten Jahren rücken einige Talente aus der Jugend auf."

(RP)
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