Handball Hillig plant nur für Landesliga

Die HSG Wesel, die Top-Favorit auf den Titel war, kann den Aufstieg zwar noch in der Relegation schaffen. "Da sind wir aber nur Außenseiter", sagt der Routinier Michael Hillig. Sein Saison-Fazit: "Das ging gründlich in die Hose."

Der HSG Wesel bleibt noch die Hintertür Relegation, um zu erreichen, was sie sich vorgenommen hat. An der generellen Einschätzung der Situation ändert das indes nichts. Michael Hillig (38), Torhüter-Routinier des Handball-Landesligisten, spricht Klartext. "Die Saison ist gründlich in die Hose gegangen", sagt er. Immerhin hatte sich die HSG vor dem Start selbst zum Top-Favoriten auf den Titel erklärt. Den hat die HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen jetzt schon sicher, weil die Weseler beim 27:33 beim VfB Homberg zum wiederholten Mal patzten. Sie verspielten mit der Niederlage das Titel-Finale gegen den Spitzenreiter, der nun in aller Gelassenheit am Sonntag zu seinem Saisonabschluss in der Rundsporthalle antreten kann.

Gegner steht noch nicht fest

Für die HSG Wesel, der die Vizemeisterschaft mit 33:17-Punkten nicht mehr zu nehmen ist, dauert das Handball-Jahr wenigstens zwei Wochen länger. Sie muss in die Relegation, in der die Vizemeister der vier Landesliga-Gruppen um einen Platz in der Verbandsliga kämpfen. Die HSG spielt am 16./17. Mai zunächst auswärts gegen den Vertreter der Gruppe zwei. Die Kandidaten sind TSV Aufderhöhe (42:8-Zähler), HC Wermelskirchen (41:9) und SG Solingen III (41:9), die alle noch Titelchancen besitzen. "Das sind für uns unbeschriebene Blätter", sagt Hillig, für den eines aber klar ist: "In der momentanen Verfassung sind wird nur Außenseiter."

Der Torhüter wird die Mannschaft in der ersten Runde der Relegation mit Rückspiel am 23./24. Mai in Wesel wohl coachen. Trainer Sven Esser, der nach dieser Saison bekanntlich aufhört und einen neuen Wirkungskreis sucht, ist in Urlaub. "Ich habe schon lange eine Reise gebucht", sagt der Coach, der in Runde zwei dabei wäre, wenn die HSG sie erreicht. Doch die Zuversicht hält sich in sehr bescheidenen Grenzen. Michael Hillig sagt zwar: "Wenn wir den Aufstieg noch schaffen sollten, nehmen wir das natürlich mit." Doch der Torhüter, der sich derzeit um die Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison kümmert, stellt auch klar. "Ich plane nur für die Landesliga." Etwas anderes ist nach Monaten mit einigen Tief- und wenigen Höhepunkten auch nicht angebracht.

Oliver Rühl fällt lange aus

Hillig wollte zwar noch keine Namen nennen, ließ aber durchblicken, dass die HSG schon Neuzugänge an der Angel hat. Die sind bitter nötig. Schließlich verliert sie in Björn Fehlemann (Jahn Hiesfeld), mit 218 Treffern der Torschützenkönig der Liga, und Markus Seidler (beendet Laufbahn) zwei der wichtigsten Akteure. Zudem wechselt Ömür Samhal zum TV Walsum-Aldenrade. Und Oliver Rühl fällt wegen einer Knie-Operation lange aus. Fraglich ist noch, ob Leitwolf Christian Pannen weiter das HSG-Trikot trägt. Er hat stets versichert, dass er nur bleibt, wenn die Perspektive stimmt.

Die sieht Michael Hillig in der Landesliga. "Wir werden eine Mannschaft haben, die eine gute Rolle in der Klasse spielen kann, wobei wir mit Sicherheit nicht wieder sagen werden, dass wir aufsteigen wollen", meint er. Zu den Aussichten bei einem eventuellen Aufstieg in die Verbandsliga hielt der Routinier sich relativ bedeckt. Er weiß, warum.

(RP)
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