Fußball SV Schermbeck verhindert die Schalker Aufstiegsfeier

Schermbeck · Der Oberligist gewinnt die Heimpartie gegen den souveränen Tabellenführer FC Schalke 04 II mit 2:1. Die Mannschaft wird vom einfallslosen Spiel des Favoriten bei der Defensivarbeit vor keine großen Probleme gestellt und hat das Ziel Klassenerhalt jetzt fast erreicht.

 SVS-Routinier Marek Klimczok (rechts), der hier zwei Schalkern enteilt, sah in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte und fehlt am Montag in Haltern.

SVS-Routinier Marek Klimczok (rechts), der hier zwei Schalkern enteilt, sah in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte und fehlt am Montag in Haltern.

Foto: Heiko Kempken

Der FC Schalke 04 II wollte am Donnerstag bei der 1:2 (1:2)-Niederlage beim SV Schermbeck nach dem Abpfiff auf dem Rasen noch einmal so etwas wie Stärke demonstrieren, was fußballerisch in den 90 Minuten zuvor nicht einmal ansatzweise gelungen war. Einige Kicker des Tabellenführers der Oberliga Westfalen versuchten ihre Gegenspieler zu provozieren, während Gerald Asamoah, seit kurzem auch Teammanager des Bundesliga-Teams, erhöhten Redebedarf beim Schiedsrichtergespann anmeldete. Asamoah, 43-facher Nationalspieler, vergriff sich dabei offenkundig in der Wortwahl und wurde vom Unparteiischen David Hennig (Sodingen) in die Schranken verwiesen. Der Ex-Profi entschuldigte sich daraufhin beim Referee dafür.

Wenig später übte Gerald Asamoah dann Kritik an denjenigen, die wirklich dafür verantwortlich waren, dass die Schalker Aufstiegsfeier am Donnerstagabend noch nicht steigen konnte. „Die Mannschaft hat nicht gut gespielt“, sagte Asamoah. Er wollte es auch nicht als Ausrede gelten lassen, dass es auf dem holprigen Rasen nur erschwert möglich war, gefällig zu kombinieren. „Diese Probleme hatte der Gegner auch“, sagte Asamoah, der mit Blick auf den fast sicheren Schalker Aufstieg hinzufügte. „Trotzdem sind wir froh, dass wir in der nächsten Saison nicht mehr hierhin müssen.“

Für den SV Schermbeck ist das wiederum allenfalls finanziell ein Verlust, weil sich den Schalker Auftritt immerhin 700 Zuschauer ansahen. Rein sportlich gesehen wird man nichts vermissen. Denn es haben sich schon viele Teams in Schermbeck vorgestellt, die das Fußball-Handwerk auch auf holprigem Geläuf weitaus besser beherrschten als die zweite Mannschaft des Bundesligisten. Die konnte nie unter Beweis stellen, warum sie der Konkurrenz in der Liga so weit enteilt ist. Das wird auch der neue Schalker Sportvorstand Jochen Schneider, der in Schermbeck wie Ex-Weltmeister Olaf Thon unter den Besuchern war, registriert haben.

„Wir haben ein gutes Spiel gemacht, völlig verdient gewonnen und hatten dabei noch nicht einmal den Papst in der Tasche“, sagte Thomas Falkowski, Trainer des SV Schermbeck. Er durfte dies mit Fug und Recht behaupten. Der Favorit ging zwar früh durch einen Treffer von Haji Amir Wright (4.), der es bereits auf sieben Bundesliga-Einsätze (ein Tor) gebracht hat, in Führung. Doch der SVS brauchte gegen die schwache Schalker Defensive nicht allzu lange, um das Blatt zu wenden. Dominik Milaszewski (13.) und Raphael Niehoff (20.) sorgten schon früh für den Endstand.

Dass es bei diesem Resultat blieb, lag zum einen daran, dass der SV Schermbeck erst Pech hatte, als Kevin Rudolph (45.) bei einem Freistoß nur den Pfosten traf, und später bei guten Konterchancen nicht entschlossen und präzise genug agierte. Zum anderen übertraf sich der Tabellenführer beim Versuch, die Aufstiegsfeier doch noch in Schermbeck starten zu können, an Einfallslosigkeit. Schalke versuchte es fast immer mit hohen Anspielen auf seine körperlich starken Offensivkräfte Haji Amir Wright und Benedikt Zahn. Von Spielwitz keine Spur, was nicht alleine am schlechten Zustand des Schermbecker Geläufs lag.

SVS-Coach Thomas Falkowski, selbst eingefleischter Schalke-Fan, war ebenso wie viele Zuschauer erstaunt über das ideenlose Gekicke des Favoriten, das fast wie eine Blaupause der Spielweise der Schalker Bundesliga-Mannschaft glich. „Ich war auch erschrocken, mit wie viel hohen Bällen es der Gegner versucht hat“, stellte Falkowski fest. Deshalb reichte es schon, dass sein Team mit hohem Aufwand und großer Leidenschaft verteidigte, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Das schaffte der SVS am Ende sogar in Unterzahl, nachdem Marek Klimczok (88.) wiegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Er wird damit am Montag fehlen, wenn der Tabellensiebte SVS wieder auf ein Spitzenteam trifft. Der Neuling, dem höchstens noch drei oder vier Punkte fehlen, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen, tritt um 15 Uhr beim Tabellenzweiten TuS Haltern an.

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