Lokalsport Fußball: Jugendspieler ein Jahr gesperrt
Niederrhein · A-Junioren-Kicker des MSV Moers hatten den Schiedsrichter angegriffen und als Nazi beschimpft.
Die Jugend-Spruchkammer des Fußball-Verbandes Niederrhein hat drei A-Junioren-Spieler des MSV Moers zwischen vier und zwölf Monate gesperrt. Sie hatten Mitte November in der Kreisklassen-Partie bei Borussia Veen den Schiedsrichter Sebastian Connor auf sowie neben dem Platz als Nazi beschimpft und ihm weitere massive Beleidigungen an den Kopf geworfen. Zudem hatte ein MSV-Akteur dem Referee mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Unparteiische hatte die Begegnung daraufhin beim Stand von 3:1 für Borussia Veen abgebrochen.
Bei der Spruchkammer-Sitzung bestätigten sich die Vorwürfe, die Connor in seinem Sonderbericht notiert hatte. Kadir Batur wurde als Haupttäter ausgemacht und für ein Jahr bis zum 4. Dezember 2017 gesperrt. In Karimi Diki (sechs Monate) und Azis Shemo Hasan (vier) wurden zwei weitere MSV-Spieler bestraft. Die Partie wird mit 3:1 für die Veener gewertet. Und der MSV Moers muss rund 300 Euro an Verfahrenskosten zahlen.
"Das Urteil gegen den Haupttäter ist gerechtfertigt", sagte Sebastian Connor, der bei der Verhandlung in der Sportschule Wedau dabei war. Enttäuscht ist der Schiedsrichter aus Millingen allerdings darüber, dass sich bislang niemand bei ihm entschuldigt habe. "Von den Spielern oder vom Verein hat sich keiner bei mir gemeldet - das ist schwach." Immer noch mit Schrecken denkt er an die damalige Partie zurück. Sogar noch auf dem Weg in die Kabine war der Unparteiische von Gästespielern bedrängt worden.
"Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren würde. Hätten die Veener nicht einen Kreis um mich gebildet, wäre mir wahrscheinlich mehr passiert." Connor flüchtete schließlich ins Vereinsheim der Borussia.