Handball Erstaunliche Erfolgsserie

Dingden ist selbst überrascht, wie gut es in der Handball-Bezirksliga läuft. Der Tabellenführer ist das einzige Team, das noch eine weiße Weste hat. Doch gegen die Favoritenrolle wehrt sich Trainer Stefan Rosenau noch.

Die Handballer von BW Dingden haben den kickenden Kollegen im Verein in diesen Tagen Entscheidendes voraus. Während sich für die Fußballer in der Bezirksliga schon früh alle Hoffnungen auf der Aufstieg zerschlagen haben, ist für die Handballer in dieser Klasse überraschend Träumen erlaubt. Die Mannschaft startete mit vier Siegen in die Saison und ist seit Sonntag das einzige Team in der Bezirksliga mit weißer Weste. In eigener Halle wurde der bis dahin ebenfalls verlustpunktfreie TuS Xanten deutlich mit 33:23 in die Schranken verwiesen. Eine Siegesserie, die das Personal des Tabellenführers in Staunen versetzt. „Langsam wird’s unheimlich“, sagte Spieler Jörg Laufenburg nach dem Erfolg gegen Xanten.

„Einiges Potenzial“

Für Trainer Stefan Rosenau, der seit dieser Saison bei den Blau-Weißen auf der Bank sitzt, nicht. Er hat seiner Mannschaft zugetraut, in der Klasse eine gute Rolle zu spielen. „Ich habe mich schließlich vor allem deshalb für den Job bei BW Dingden entschieden, weil ich gesehen habe, dass in dem Team einiges Potenzial steckt.“ Vom Thema Aufstieg will der 41-Jährige indes noch nichts wissen. „Wir werden uns die Favoritenrolle jetzt nicht aufdrängen lassen. Sie soll schön bei anderen Mannschaften bleiben“, meinte der Coach.

Beim TuS Lintfort etwa, der momentan 3:3-Punkte auf dem Konto hat, in der vergangenen Saison Vizemeister wurde und in der Liga als Titelanwärter Nummer eins gehandelt wird. BW Dingden tritt dort am Samstag an. Der erste echte Prüfstein für die Mannschaft, die bislang alle Begegnungen mit wenigstens zehn Toren Unterschied gewonnen hat.

Rosenau ist gespannt, wie sich sein Team in dieser Partie schlägt. Schließlich hat er junge Akteure wie Rene Schmitz, Tobias Weidemann oder Tobias Vehns in der Mannschaft, die auf Schlüsselpositionen spielen. „Ihr Vorteil ist ihr jugendlicher Elan. Doch diesen Spielern fehlt in manchen Situationen noch die nötige Ruhe und Reife“, sagte der Coach. Diese Unerfahrenheit einiger Schlüsselspieler führte in der letzten Saison zu höchst erstaunlichen Leistungsschwankungen. BW Dingden war da zu jeder Überraschung fähig – ob positiv oder negativ. Das Manko, in schöner Regelmäßigkeit gegen die schwächeren Teams zu straucheln, scheint die Mannschaft abgelegt zu haben. Bislang erfüllte sie in den Partien, in denen sie klarer Favorit war, ihre Pflicht.

Ein anderer Ton in der Kabine

Daran hat auch der neue Trainer seinen Verdienst, obwohl er das taktische System nicht großartig umgestellt hat. „Doch es herrscht jetzt vor den Spielen und in der Halbzeit ein anderer Ton in der Kabine. Stefan Rosenau kann eine Mannschaft hervorragend motivieren“, sagt Jörg Laufenburg. Am Samstag wird’s nicht nötig sein, wenn BW Dingden beim Top-Favoriten TuS Lintfort antritt. Eine Begegnung, in der sich zeigen wird, was wirklich möglich ist für die Mannschaft.

(RP)
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