Aus den Vereinen Ekel-Thema: Toiletten in Sportanlagen verschmutzt

Aus den Vereinen · Anne Gerlach zieht die Reißleine. Die Fachbereichsleiterin Gebäudeservice der Stadt Wesel will jetzt bei einem Gespräch mit dem Stadtsportverband ein äußerst unappetitliches Thema auf den Tisch bringen.

 Anne Gerlach vom Gebäudeservice: "Das ist für unsere Reinigungskräfte eine Zumutung."

Anne Gerlach vom Gebäudeservice: "Das ist für unsere Reinigungskräfte eine Zumutung."

Foto: Malz

Die Stadt klagt darüber, dass einzelne Toiletten der städtischen Sportanlagen nach Veranstaltungen teilweise übel mit Kot verschmiert sind. "Das sind zwar immer Einzelfälle. Doch die haben sich in jüngster Vergangenheit gehäuft", sagt Gerlach. Besonders auf der stark frequentierten Sportanlage Nord mit zwei Fußballplätzen und zwei Sporthallen. Gerlach will das Gespräch mit dem Stadtsportverband und den Clubs suchen, um sie für das Thema zu sensibilisieren. "Für unsere Reinigungskräfte ist es eine Zumutung, diese Toiletten zu säubern. Die Vereine sollen jetzt nach ihren Veranstaltungen selber nachsehen, ob alles in Ordnung ist", sagt sie.

Die Fußball-Abteilung des SuS Nord macht dies mittlerweile, weil es vor kurzem einen besonders ekligen Vorfall gegeben hat. Da hatte jemand sein großes Geschäft in einem Waschbecken der Außentoilette im Stadion Nord, die für jedermann zugängig ist, verrichtet. "Zu diesem Zeitpunkt haben nur kleine Kinder unseres Vereins trainiert. Die können es nicht gewesen sein. Wir gehen deshalb davon aus, dass der Übeltäter jemand war, der nicht zum Club gehört", sagt Erwin Beenen, Geschäftsführer der Fußball-Abteilung.

Die Abteilung hat nach dem Vorfall alle Mannschaften zu einer Sitzung eingeladen und aufgefordert, nach jedem Training oder Spiel die Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten zu kontrollieren und sauber zu verlassen. "Wir haben alles Verständnis, dass sich die Stadt über diese Vorfälle aufregt. So geht es nicht. Doch unser Problem ist, dass wir auch nicht alles kontrollieren können, zumal immer wieder fremde Zuschauer auf der Anlage sind", meint Beenen.

Anne Gerlach sieht dieses Problem ebenfalls. "Wir wissen, dass es für die Vereine schwer ist, das zu kontrollieren. Wir wollen aber, dass sie an ihre Spieler und Zuschauer appellieren, die Toiletten sauber zu verlassen", sagt sie. Für Gerlach ist das ekelerregende Geschäft mit dem Geschäft ohnehin ein Thema, das nicht nur den Sport betrifft, sondern teilweise auch die Schulen. Gerlach: "Das scheint mir ein gesellschaftliches Problem zu sein."

(RP/rl)
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