Fußball Ein Patzer beim Wiedersehen

Christoph Müller, neue Nummer eins des SV Schermbeck, verschuldete beim 1:1 gegen seinen Ex-Club SF Siegen den Führungstreffer der Gäste. Er konnte mit dem Punktgewinn leben. "Ein 0:0 wäre mir aber lieber gewesen."

Christoph Müller musste gestern vor und nach dem Spiel einige Hände schütteln. Schließlich gab's für die neue Nummer eins des SV Schermbeck beim 1:1 (0:1) gegen die Sportfreunde Siegen ein Wiedersehen mit dem Team, bei dem er in der Hinrunde noch im Tor gestanden hatte. Der 34-jährige Keeper konnte mit dem Punktgewinn leben. "Schließlich ist Siegen ja keine Laufkundschaft", sagte er. Mit dem Resultat war er allerdings nicht zufrieden. "Ein 0:0 wäre mir lieber gewesen." Aus gutem Grund.

Ausgleich durch Djuliman

Denn der Schlussmann mit Zweitliga-Erfahrung hatte den Führungstreffer der Gäste in der 36. Minute mit verschuldet, als er gut 30 Meter weit aus seinem Gehäuse geeilt war, den Ball aber nicht erreichte, was Emrah Uzum einen Schuss ins leere Tor ermöglichte. "Die Chance, den Ball zu bekommen, standen fünfzig zu fünfzig. Da habe ich die falsche Entscheidung getroffen", meinte Müller. Die Folgen hielten sich allerdings in Grenzen, weil auch sein Gegenüber Pero Miletic nicht auf der Höhe war, als er in der 59. Minute einen Kopfball von Nedim Djuliman zum 1:1 durch die Hände ins Netz rutschen ließ.

Ein 0:0 wäre vielleicht das passendere Ergebnis einer kampfbetonten Partie gewesen, die von zwei stabilen Abwehrreihen geprägt war, die sich kaum Fehler leisteten. "Wir wollten wieder zu Null spielen. Das wäre uns ja auch fast gelungen, wenn dem Gegentreffer nicht eine Verkettung dummer Fehler vorausgegangen wäre", sagte Trainer Martin Stroetzel. Denn vor Christoph Müller hatten in dieser Szene schon Yves Lupitu und Benedikt Jansen gepatzt. Ansonsten gab's nur zwei Chancen für den Gast, wobei Müller seinen Fehler in der 80. Minute wieder gut machte, als er einen tückischen Aufsetzer um den Pfosten lenkte.

"Auf dem richtigen Weg"

Beim SVS blieben Chancen zunächst Mangelware, weil Seyit Ersoy als einzigem Stürmer die Unterstützung fehlte. Erst als Abwehrspieler Stefan Zepanski nach dem 0:1 in den Angriff rückte, erspielte sich der Gastgeber einige Gelegenheiten. Yves Lupitu (40.) und Tim Woberschal (44.) hätten schon vor der Pause den Ausgleich erzielen können. Benedikt Jansen (72.) hatte Pech, als er mit einem Freistoß aus 30 Metern die Latte traf.

"Mit ein bisschen mehr Glück wäre auch ein Sieg möglich gewesen", meinte Stroetzel. Er wollte das Remis nach drei Siegen in Folge aber wie sein Torhüter nicht als Rückschritt bezeichnen. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Man hat auch heute gesehen, dass die Mannschaft ackert und alles versucht", stellte der Coach, der mit dem SVS weiter auf dem drittletzten Platz steht, zufrieden fest.

SV Schermbeck: Müller - Turhal, Konowski, Djuliman, Zepanski, Lupitu, Poch (46. Turgut), Jansen, Köse (77. Siebert), Woberschal, Ersoy.

(RP)
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