Leichtathletik Die Extrem-Läuferin

Andrea Falkus vom Hamminkelner SV liebt das Traillaufen im Gebirge und Distanzen, die weit über die klassische Marathonstrecke hinausgehen. "Zeiten haben mich dabei eigentlich nie wirklich interessiert", sagt sie.

Wenn Andrea Falkus Urlaub hat, fährt sie gerne in die Berge, um die schöne Natur zu genießen. Das klingt zunächst nicht ungewöhnlich. Doch die 43-jährige Weselerin geht nicht einfach nur wandern. Die Extrem-Sportlerin liebt das Traillaufen im Gebirge. Die Langstrecklerin des Hamminkelner SV legt dabei Distanzen zurück, die weit über die klassische Marathonstrecke hinausgehen.

Anfänge auf dem Trimm-Dich-Kurs

Ein bekannter Ultra-Marathon ist der 100-Kilometer-Lauf in Biel in der Schweiz. Falkus erreichte den zwölften Rang in ihrer Altersklasse W 40. Nach 11:46 Stunden war sie im Ziel. "Doch Zeiten haben mich eigentlich nie wirklich interessiert. Ich finde es viel schöner, über Stock und Stein zu laufen, nette Leute kennenzulernen und die Landschaft zu genießen", sagt Falkus. Laufen sei für sie wie Urlaub. "Es ist natürlich sehr anstrengend, aber es hat auch sehr viel mit Erleben zu tun. Man sollte immer so laufen, dass man sich dabei noch unterhalten kann", erklärt die Sportlerin.

Bewegung sei für sie schon immer sehr wichtig gewesen. Zum Laufsport kam sie erst vor etwa zehn Jahren. "Ich habe auf der Trimm-Dich-Runde in Flüren angefangen. Dann habe ich mich auf die Runde um den Auesee gewagt. Und so ging es immer weiter", erzählt Falkus. Bei verschiedenen Lauftreffs lernte sie Gleichgesinnte kennen und nahm an ersten Laufveranstaltungen wie den Halbmarathon von GW Flüren teil.

"Ich will vor allem Spaß haben"

2001 lief Falkus ihren ersten Marathon in Köln. "Das war ein unglaubliches Hochgefühl", erinnert sie sich. Der Reiz, die eigene Leistungsfähigkeit auszutesten, ließ die Strecken länger werden. Nach dem Ultra-Trail du Mont-Blanc (UTMB) über 166 Kilometer Strecke und 9400 Höhenmetern quer durch die Alpen weiß sie, "was es heißt, richtig müde zu sein". 43 Stunden Laufen am Stück – das kann man sich als halbwegs sportbegabter Mensch kaum vorstellen. Doch Andrea Falkus kennt ihre Grenzen. "Ich musste auch schon mal aufgeben", sagt die dreifache Mutter.

Sportlicher Ehrgeiz ja, aber nicht um jeden Preis. "Ich will vor allem Spaß am Laufen haben", sagt Falkus, die beruflich als Erzieherin in einem Kindergarten tätig ist. Ihre Sportleidenschaft teilt die gebürtige Jülicherin mit ihrer Schwester. "Wir machen sehr viel zusammen", sagt Falkus. Auch für schräge Spaßläufe, wie den Médoc-Weinmarathon in Bordeaux, eine Art Kostümlauf mit Weinprobe, ist die Sportlerin zu begeistern. "Ich mag den Kontakt zu den Leuten und laufe gerne unterschiedliche Strecken."

(RP)
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