Fußball Derby ist diesmal kein Spitzenspiel
Fußball · Kreisliga A: Tabellenführer BW Dingden erwartet am Sonntag den Dritten GW Lankern. Ein Gipfeltreffen wie im Hinspiel ist es diesmal nicht. Zu weit haben sich die Blau-Weißen mittlerweile vom Lokalrivalen abgesetzt. VfR Mehrhoog und GW Flüren wollen im Abstiegskampf erneut punkten.
Es war der 1. Oktober des vergangenen Jahres, als im Lankerner Dorf zumindest in Sachen Fußball so etwas wie Ausnahmezustand herrschte. 800 Zuschauer kamen damals auf die Anlage von GW Lankern, um beim Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga A Rees-Bocholt gegen BW Dingden dabei zu sein.
Beide Teams hatten zuvor ihre sechs Partien allesamt gewonnen und trennten sich dann beim Gipfeltreffen mit 1:1. Seitdem verliefen die Wege der Lokalrivalen allerdings recht unterschiedlich.
Während BWD seiner Favoritenrolle in der Liga weiter gerecht wurde und mit großer Souveränität in Richtung Bezirksliga-Rückkehr marschierte, schafften die Grün-Weißen in den folgenden 16 Partien nur noch vier Siege. Vor dem Rückspiel am Sonntag in Dingden liegen sie mittlerweile mit 17 Punkten hinter dem Tabellenführer auf Rang drei zurück. "Es hätte mich aber auch gewundert, wenn es anders gekommen wäre", sagt Lankerns Coach Ulrich Kley-Steverding heute.
Er ist froh, dass die Negativserie von sieben Spielen ohne Sieg noch vor dem Derby riss. "Schön, dass der Knoten vorher geplatzt ist. Jetzt werden wir versuchen, die verbesserte Form zu kompensieren und in Dingden etwas mitzunehmen", so Kley-Steverding.
Westhus erwartet eine Reaktion
Sein Gegenüber Sven Westhus will von seinen Schützlingen in erster Linie eine Reaktion auf die "desolate Leistung" bei der 1:2-Niederlage beim VfR Mehrhoog vor zwei Wochen sehen. "Das war vor allem in der ersten Halbzeit ein Aprilscherz. Vielleicht haben die Spieler zu viel gerechnet", mutmaßt Westhus. Er legt seinem Team daher nah, die Tabellensituation in der Partie gegen GWL völlig außen vor zu lassen. Beide Mannschaften können am Sonntag nahezu aus dem Vollen schöpfen. Beim Spitzenreiter wird lediglich David Heuer (Allergie) fehlen.
Wie wichtig der Überraschungserfolg des VfR Mehrhoog gegen den Klassenprimus BW Dingden war, wurde der Mannschaft von Trainer Roger Vienenkötter wohl erst klar, als die Ergebnisse von den anderen Plätzen bekanntwurden. Weil die Abstiegskandidaten fleißig punkteten, hätte sich das Polster des VfR auf die Abstiegsplätze bei einer Niederlage auf nur noch vier Zähler reduziert.
"Natürlich ist es wichtig, dass wir weiterhin sieben Punkte Vorsprung haben. Aber wir sind nach wie vor in der Pflicht. Denn unten wird weiter gepunktet, da bin ich mir ganz sicher", ist Vienenkötter vor der schweren Auswärtspartie beim Tabellenvierten Westfalia Anholt überzeugt. Mit gestärktem Selbstvertrauen will der VfR auch in Anholt etwas Zählbares mitnehmen. Er muss dabei auf Marius Terhorst (Wadenbeinbruch) verzichten.
GWF braucht noch 15 Punkte
GW Flüren steckte lange Zeit wie festgenagelt im Tabellenkeller. Doch dank einer beeindruckenden Erfolgsserie von 14 Punkten aus den letzten sieben Spielen sieht die Welt für die Grün-Weißen mittlerweile wieder freundlicher aus. Gerettet ist das Team von Trainer Tihomir Borojevic aber noch nicht. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt lediglich einen Zähler. "Wir brauchen noch 15 Punkte, um auf der sicheren Seite zu sein", glaubt Borojevic, der am Sonntag mit seiner Mannschaft die TuB Bocholt II empfängt. Den Coach plagen einige personelle Sorgen. Er muss neben dem Langzeitverletzten Franklin Nwaogidi und dem gesperrten Jeremy Kilders auch Harutjun Kodak (Fußverletzung) und Tanju Sayman (beruflich verhindert) ersetzen.
