Aus Den Vereinen Der SV Schermbeck hat keine Gemeinnützigkeit mehr

Schermbeck · Verein hat den Steuerbescheid für 2011 noch nicht beim Finanzamt abgegeben. Vorsitzender Johannes Brilo: "Wir waren etwas langsam."

 Johannes Brilo: Wir arbeiten mit Hochdruck an der Sache."

Johannes Brilo: Wir arbeiten mit Hochdruck an der Sache."

Foto: RP-Archivfoto

Mit seinem 15-Minuten-Ding hat der SV Schermbeck einst schon Schlagzeilen gemacht. Der Verein musste sich seinen Platz in der Fußball-NRW-Liga vor dem Landgericht Duisburg erstreiten. Denn er hatte Lizenzunterlagen eine Viertelstunde zu spät eingereicht. Jetzt steckt der mit rund 1550 Mitgliedern größte Club der Gemeinde wieder in der Bredouille, weil er nicht das vorgeschriebene Tempo eingehalten hat. Dem SVS wurde Mitte November die Gemeinnützigkeit entzogen. Grund: Er hat seinen Steuerbescheid für 2011 noch nicht abgegeben.

Vorsitzender Johannes Brilo musste gestern während seines Skiurlaubs einräumen, "dass wir bei dieser formalen Sache etwas langsam waren". Dem Verein wurde vom Finanzamt jetzt eine letzte Frist gesetzt. Er muss die Unterlagen bis zum 18. Dezember vorlegen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran und werden den Termin bestimmt einhalten. Wenn wir den Bescheid eingereicht haben, werden wir die Gemeinnützigkeit wahrscheinlich bis 2015 erhalten", sagte Brilo. Er begründete das Versäumnis damit, dass der SVS seine Mitgliederverwaltung umgestellt und der Steuerberater des Vereins zuletzt sehr viel Arbeit gehabt habe.

Die Sache ist ans Licht gekommen, weil das Spiel auf Zeit mit der Steuerbehörde nicht nur für den SV Schermbeck Konsequenzen hatte. Der Gemeindesportverband (GSV) erhielt vom Finanzamt am Freitag die unerfreuliche Nachricht, dass ihm die Gemeinnützigkeit aberkennt wird, weil eben einer seiner Mitgliedsvereine diese nicht mehr hat. "Ich bin aus allen Wolken gefallen. Denn der SV Schermbeck hat mich nicht über seine Probleme informiert. Doch ich konnte die Sache zum Glück mit einem Anruf regeln", sagte GSV-Vorsitzender Hans Kutscher. Der Verweis darauf, dass Clubs sofort aus dem Verband ausgeschlossen werden, wenn sie nicht mehr gemeinnützig sind, sorgte beim Gespräch mit der Sachbearbeiterin beim Finanzamt dafür.

Der SV Schermbeck bekam wiederum schriftlich, dass er erst einmal von der Mitgliedsliste des GSV gestrichen wird — per Einschreiben und sicherlich fristgerecht. Der Zustand muss nicht von Dauer sein. "Wenn der SV Schermbeck wieder ein gemeinnütziger Verein ist, nehmen wir ihn selbstverständlich sofort wieder auf. Das können wir schnell auf dem kleinen Dienstweg regeln", sagte Kutscher. Brilo entschuldigte sich derweil dafür, dass er den Gemeindesportverband nicht in Kenntnis gesetzt hatte. "Mit war nicht bewusst, welche Tragweite das für den GSV haben könnte."

(josch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort