Leichtathletik Der Sprung zum Halbfinale

Springer-Meeting des Weseler TV ist so gut besetzt wie noch nie. Die besten deutschen Athleten wollen die Norm für die Olympischen Spiele erfüllen. Ab 20.40 Uhr wird das deutsche EM-Spiel auf einer Großleinwand gezeigt.

Erst die Jagd nach Olympia-Normen, dann Jogis Jungs beim Public Viewing auf der Großleinwand – die Traumbesetzung für das 14. Internationale Springer-Meeting des Weseler TV steht seit Donnerstagabend. Die deutsche Nationalmannschaft sorgte mit ihrem 3:2-Sieg gegen Portugal im Viertelfinale der Europameisterschaft dafür, dass es, so Manfred Frach, Leichtathletik-Abteilungsleiter des WTV, am Mittwoch im Auestadion „ein großes Fest des Sports“ geben kann.

Um 18 Uhr beginnt das Hauptprogramm des Meetings, bei dem die deutschen Männer und Frauen im Weit- und Dreisprung versuchen wollen, die Norm für die Olympischen Spiele in Peking zu knacken. Spätestens um 20.40 Uhr sollen die Wettkämpfe beendet sein und König Fußball den Vorrang im Stadion haben. „Wenn in Basel die Nationalhymnen erklingen, wird kein Athlet mehr in die Grube springen“, verspricht Frach, Organisator des Meetings. Dann wird auf einer vier mal 2,70 Meter großen Leinwand, die unter der Tribüne im Stadion aufgebaut wird, das Halbfinal-Spiel von Ballack und Co gezeigt.

Frach geht davon aus, dass die meisten Zuschauer des Springer-Meetings im Stadion bleiben werden, um der Nationalelf beim Versuch, zum sechsten Mal den Einzug in ein EM-Finale zu schaffen, die Daumen zu drücken. „Auch einige Athleten haben schon gesagt, dass sie sich das Spiel auf der Großleinwand anschauen wollen“, meint der Abteilungsleiter.

Bis zu 1000 Zuschauer

Er rechnet mit wenigstens 300 Zuschauern beim attraktiven Mix aus Leichtathletik und Fußball. Bis zu 1000 Besucher will der WTV ins Stadion lassen. „Dann machen wir die Kassen zu“, sagt Frach, der nicht damit rechnet, dass Massen an Fußball-Fans kommen werden. „Ich glaube 90 Prozent der Zuschauer werden Leichtathletik-Interessenten sein.“

Der Organisator rechnet am Mittwoch mit Klasseleistungen, wenn das Wetter mitspielt. „Denn das Meeting ist so gut besetzt wie nie.“ Der WTV kann es auch verkraften, dass in Bianca Kappler die Weitspringerin fehlt, die der Veranstaltung in den letzten beiden Jahren den Stempel aufgedrückt hat (RP berichtete). Schließlich ist in Karen Mey (Südafrika) die Athletin am Start, die mit 6,93 Meter auf Platz eins der Weltbestenliste steht. „Vielleicht sehen wir sogar den ersten Sieben-Meter-Sprung einer Frau in Wesel“, meint Frach.

Bundestrainer ist optimistisch

Gute Leistungen erwartet er auch im Weitsprung der Männer, in dem sechs Acht-Meter-Springer – so viele wie nie zuvor im Auestadion – am Start sind. Angeführt wird das Feld von James Beckford (Jamaika) und Nils Winter (Leverkusen). Bundestrainer Uwe Florczak ist optimistisch und erhofft sich eine Menge von den besten deutschen Springern. „Wenn die Bedingungen stimmen, können drei Athleten die Norm für Peking erfüllen“, sagt er. Die liegt immerhin bei 8,20 Meter.

(RP)
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