Fußball Der nächste Umbruch bei BW Wesel

Wesel · Fußball-Kreisliga A: Spielertrainer Rocco Steinert muss bei den Zebras wieder ein neues Team aufbauen, weil einige Akteure den Verein verlassen haben. Unter anderem gingen die Leistungsträger Tayfun Kazkondu und Khalil Akil.

 BW Wesel geht mit einem bescheidenen Ziel in die Saison. "Wir wollen erst einmal genug Punkte für den Klassenerhalt sammeln", sagt Spielertrainer Rocco Steinert.

BW Wesel geht mit einem bescheidenen Ziel in die Saison. "Wir wollen erst einmal genug Punkte für den Klassenerhalt sammeln", sagt Spielertrainer Rocco Steinert.

Foto: Ekkehart Malz

Nach dem Abstieg aus der Fußball-Bezirksliga wollte BW Wesel in der Kreisliga A eigentlich ein Team aufbauen, mit dem der Verein langfristig planen kann. Deshalb wurden im vergangenen Jahr einige junge Spieler geholt, die zu einer Mannschaft zusammenwachsen sollten. Doch zwölf Monate später gibt es notgedrungen bereits den nächsten Umbruch bei den Zebras. Denn einige der Hoffnungsträger sind schon wieder weg. Spielertrainer Rocco Steinert ist enttäuscht darüber. Der Übungsleiter vermisst die Zeiten, in denen Vereinstreue im Fußball noch groß geschrieben wurde.

"Heutzutage stimmt die Einstellung bei vielen Akteuren einfach nicht. Sie wollen nur noch spielen und nicht mehr trainieren. Und wenn sie nicht von Anfang an eingesetzt werden, suchen sie sich direkt einen neuen Club", sagt Steinert, der seit mehr als zwei Jahren als Spielertrainer bei BW Wesel arbeitet. In Mittelfeldakteur Tayfun Kazkondu (SV Friedrichsfeld) und Torjäger Khalil Akil (PSV Wesel II) haben auch zwei Säulen der Mannschaft den Club verlassen. "Sie wollten wohl wieder in der Bezirksliga spielen. Ansonsten kann ich die Wechsel nicht nachvollziehen. Denn es gab keine Probleme mit diesen Spielern", sagt Rocco Steinert.

Dennis Gieselmann, Steve Olm und Demir Talic werden zwar auch in der kommenden Saison im Lippestadion kicken. Sie tragen nun aber das Trikot des B-Ligisten Viktoria Wesel, mit dem sich die Zebras die Anlage teilen und bekanntlich zur kommenden Saison fusionieren wollen. Außerdem hat Mustafa Kardas (Ziel unbekannt) dem Club den Rücken gekehrt. "Insgesamt ist die Hälfte unserer Stammspieler damit weg. Ich denke aber, dass wir die Verluste ganz gut aufgefangen haben", meint Steinert, der mit seiner Mannschaft in der vergangenen Saison den achten Platz belegte.

Große Hoffnungen setzt der Trainer dabei in Marvin Prietzel. Der Angreifer, der zuletzt für den Bezirksligisten SV Bislich kickte, dürfte in der Kreisliga A eine zweistellige Torquote garantieren. Er erzielte am Sonntag beim 6:2-Sieg im ersten Testspiel gegen Wacker Walsum (Kreisliga A) auch schon drei Treffer für seinen neuen Club. Weitere Verstärkung für die Offensive ist Florian Peschen (Viktoria Wesel). Sechs Neuzugänge sind vom Ligakonkurrenten Wesel Anadolu Spor zu den Zebras gewechselt. "Diese Spieler kennen sich schon sehr gut. Das wird die Integration in unser Team erleichtern", sagt Steinert. Insgesamt stehen 20 Akteure im Aufgebot des A-Ligisten.

Der relativ kleine Kader sorgt dafür, dass Rocco Steinert weiterhin auf dem Platz für die Zebras im Einsatz sein wird. "Ich halte mich weiter fit und gehe davon aus, dass ich auch in dieser Saison wieder Spielertrainer sein werde."

Das Ziel für die kommende Saison formuliert der Coach nach der Erfahrung der vergangenen Spielzeit bewusst bescheiden. "Wir wären am Ende fast noch abgestiegen, nachdem wir zwischenzeitlich sogar Aufstiegschancen hatten. Das wollen wir nicht wieder erleben. Natürlich würden wir gerne oben mitspielen. Aber zunächst einmal müssen wir genug Punkte für den Klassenerhalt sammeln", sagt Rocco Steinert. Für den Coach der Zebras sind die Absteiger TuS Drevenack und TuB Mussum sowie der VfB Rheingold Emmerich die ersten Anwärter auf den Titel.

(RP)
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