Leichtathletik Der deutsche Sport dankt Wesel

Leichtathletik · Das auf acht Bahnen erweiterte Auestadion wird offiziell eingeweiht. "Es ist eine große Leistung, in wirtschaftlich schweren Zeiten so ein Kleinod zu schaffen", sagt DLV-Ehrenpräsident Theo Rous. Der Weseler TV und Weseler SV werden eine Interessen-Gemeinschaft Auestadion gründen.

 Torsten Sanders, der wenige Tage zuvor seine Bestleistung im Hochsprung auf 2,04 Meter gesteigert hatte, zeigte bei der Einweihung des Auestadions einige Sprünge über die zwei Meter hoch liegende Latte.

Torsten Sanders, der wenige Tage zuvor seine Bestleistung im Hochsprung auf 2,04 Meter gesteigert hatte, zeigte bei der Einweihung des Auestadions einige Sprünge über die zwei Meter hoch liegende Latte.

Foto: Ekkehart Malz

Theo Rous war in den vergangenen Jahren schon ein regelmäßiger Gast bei Leichtathletik-Veranstaltungen im Auestadion. Schließlich hat's der Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ja nicht weit. Rous kam auch am Samstag aus Alpen eben über den Rhein, als Wesels auf acht Bahnen erweiterte Vorzeige-Sportstätte, die ihre ersten Bewährungsproben längst bestanden hat, offiziell eingeweiht wurde. "Ich freue mich für die Weseler. Es ist in wirtschaftlich schweren Zeiten eine große Leistung, so ein Kleinod zu schaffen. Dafür sind der DLV und der deutsche Sport ihnen dankbar", sagte Rous.

"Bedeutender Stützpunkt"

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hob vor gut 100 Gästen bei der kleinen Feierstunde unterm Dach der Tribüne das "Engagement des Weseler TV" hervor, der mit vielen Großveranstaltungen dafür gesorgt habe, dass Wesel sich in der Leichtathletik einen Namen gemacht habe. "Das Auestadion ist ein bedeutender Leichtathletik-Stützpunkt", sagte Westkamp. Das bestätigte Theo Rous. "Anlagen, die so gut für den Mehrkampf geeignet sind, kann man in Deutschland an den Fingern einer Hand abzählen", meinte der DLV-Ehrenpräsident und fügte hinzu: "Die Möglichkeit, internationale Veranstaltungen hier zu organisieren, wird sich sicher ergeben."

Zumal der Weseler TV und der Weseler SV als Nutzer des Stadions schon den nächsten Schritt getan haben. Manfred Frach, Leichtathletik-Abteilungsleiter des WTV, kündigte am Samstag an, dass die beiden Vereine eine Interessen-Gemeinschaft Auestadion (IGA) gründen werden. Ziel der IGA ist es, "die Rahmenbedingungen und die Infrastruktur zu schaffen, das Sport- und Veranstaltungsangebot in Wesel qualitativ zu erweitern". Dafür sollen Sponsoren ins Boot geholt werden.

Frach bat die Gäste von Politik, Verwaltung und Sport darum, den Weseler TV bei der Suche nach weiteren Geldgebern für sein Springermeeting zu unterstützen. "Diese Veranstaltung ist eine ausgezeichnete Visitenkarte für die Stadt", meinte Frach. Wesel sei mit den Leistungen, die in diesem Jahr beim Springermeeting erzielt wurden, in der Weltbestenliste vertreten – gemeinsam mit Städten wie Sao Paulo oder Peking. "Trotzdem ist es für uns jedes Jahr ein Kampf, das Springermeeting durchzusetzen, weil das finanzielle Engagement nicht so ist, wie es nötig wäre", stellte der Leichtathletik-Abteilungsleiter des WTV fest. 2012 wird die Veranstaltung aber auf jeden Fall stattfinden. Dann geht's im Auestadion um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London.

Talent auf Höhenjagd

Nach dem offiziellen Teil war der Nachwuchs in Wesels guter Sportstube an der Reihe. Kinder des Weseler TV und des Weseler SV absolvierten einen gemeinsamen Leichtathletik-Wettkampf. Und WTV-Athlet Torsten Sanders ging vor der Tribüne auf Höhenjagd. Der 17-Jährige, der seine Bestleistung im Hochsprung erst vor wenigen Tagen auf 2,04 Meter gesteigert hat und damit auf Platz drei der deutschen Bestenliste steht, zeigte einige Sprünge über die zwei Meter hoch liegende Latte.

(RP)
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