Leichtathletik Das Sprungbrett nach Moskau

Wesel · Beim Springermeeting des Weseler TV am 30. Mai geht's für die deutschen Asse um die Norm für die Weltmeisterschaft. Reif und Bayer kommen nicht.

Das Feld für das 19. Springermeeting des Weseler TV, das am Donnerstag, 30. Mai, ab 14 Uhr, im Auestadion stattfindet, nimmt Formen an. "Ich bin mit dem bisherigen Meldeergebnis sehr zufrieden. Wir können wieder erstklassigen Sport präsentieren", sagte Manfred Frach, Leichtathletik-Abteilungsleiter des WTV. Daran ändert für den Organisator auch die Tatsache nichts, dass die deutschen Vorzeige-Weitspringer nicht nach Wesel kommen werden. Sebastian Bayer, der 2012 mit 8,26 Metern im Auestadion siegte, startet am 1. Juni bei einem Sportfest in Eugene (Oregon). "Die Veranstaltung wird von Sebastian Bayers Sponsor organisiert. Da ist eine Teilnahme für ihn Pflicht", sagte Bundestrainer Uwe Florczak gestern. Und Christian Reif, der 2011 beim Springermeeting mit 8,26 Metern erfolgreich war, hat sich für einen Start beim Sportfest in Dessau (31. Mai) entschieden.

Der Bundestrainer geht aber davon aus, dass es auch ohne die beiden Aushängeschilder einen guten Wettkampf geben wird. "Bis auf Christian Reif und Sebastian Bayer werden die besten deutschen Weitspringer in Wesel sein. Acht-Meter-Sprünge sind deshalb drin, wenn das Wetter mitspielt", sagte Florczak. Unter anderem ist Alyn Camara dabei, der sich im vergangenen Jahr im Auestadion auf 8,20 Meter verbesserte und sich damit für die Olympischen Spiele in London qualifizierte.

Diesmal soll Wesel das Sprungbrett nach Moskau für die Athleten sein. Das Meeting im Auestadion ist im Weitsprung und Dreisprung offizieller Qualifikationswettkampf des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Weltmeisterschaft in der russischen Hauptstadt (10. bis 18. August). Die Trauben hängen allerdings im Weitsprung der Männer hoch. Die A-Norm für die WM beträgt 8,25 Meter. Die deutschen Weitspringerinnen müssen 6,75 Meter weit springen, um das Ticket nach Moskau zu lösen. Das will unter anderem Sosthene Moguenara schaffen, die 2012 bei ihrem Sieg in Wesel mit 6,88 Metern einen Stadionrekord aufstellte. Im Dreisprung der Frauen ist unter anderem Katja Demut dabei, die 2011 beim Springermeeting den deutschen Rekord auf 14,57 Metern verbesserte. Die WM-Norm beträgt 14,40 Meter.

Für Lokalkolorit ist im Hochsprung gesorgt, der erstmals zum Programm gehört. Dort starten die WTV-Athleten Torsten Sanders, Stefan Tigler und Melanie Sanders. "Der Wettkampf wird bestimmt ein paar Leute mehr ins Stadion locken", sagte Frach, der ein großes Ziel beim Meeting bislang nicht erreicht hat. "Es wäre schön, wenn einmal mehr als 1000 Zuschauer kommen würden."

(RP)
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