Fußball Das Krisen-Derby

So viel Brisanz steckte in einem Weseler Lokalduell in der Bezirksliga lange nicht mehr. Schlusslicht BW Wesel erwartet morgen den Vorletzten GW Flüren. Für beide Teams ist alles andere als ein Sieg eine bittere Niederlage.

Sie haben zusammen in acht Spieltagen nur sieben Punkte geholt. Sie haben zusammen in acht Spieltagen nur 16 Tore geschossen, aber bereits 44 Treffer kassiert. Sie stecken jeder für sich ganz tief im Abstiegsmorast. Und jetzt kommt's zum großen Krisen-Derby der beiden einzig verbliebenen Weseler Fußball-Bezirksligisten. BW Wesel, das mit nur drei Punkten und 9:23-Toren ganz unten in der Tabelle steht, erwartet morgen den Vorletzten GW Flüren, dessen Bilanz mit vier Zählern und 7:21-Toren nur eine Nuance besser ist. Lange nicht mehr steckte in der Klasse so viel Brisanz in einem Weseler Lokalduell. Für beide Teams wäre alles andere als ein Sieg eine bittere Niederlage, ein großer Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.

So sehen es auch die Übungsleiter der beiden Mannschaften in akuter Abstiegsgefahr. "Jetzt zählen keine Ausreden mehr. Ein Sieg muss her", sagt Heribert Macherey, Coach des Gastgebers BW Wesel, der erstmals in seiner Vereinsgeschichte richtig tief in der Krise steckt. "Das ist nicht nur eine besondere Partie, weil es ein Derby ist. Für beide Mannschaften steht unheimlich viel auf dem Spiel", meint der Flürener Trainer Klaus Klein-Wiele.

Ein Rätsel für Macherey

Heribert Macherey war auch gestern noch tief enttäuscht von der schwachen Leistung, die BW Wesel am vergangenen Sonntag bei der 0:3-Niederlage bei Hamborn 07 II, dem Flürener Vorgänger auf dem vorletzten Platz, gezeigt hat. Den blutleeren Auftritt des Teams, dem der Coach anschließend bescheinigte, wie ein Absteiger gespielt zu haben, kann sich der Ex-Profi nicht erklären. "Ich habe lange über diese Partie nachgedacht. Doch ich weiß immer noch nicht, warum die Mannschaft so schwach gespielt hat", sagt Macherey. Die Folge ist ihm aber klar. "Wir stehen jetzt erst recht mit dem Rücken zur Wand und die Mannschaft in der Pflicht, im Derby Widergutmachung zu leisten." Die Zebras können dies wahrscheinlich in bester Besetzung versuchen. "Ich gehe davon aus, dass alle Mann an Bord sind", sagt Macherey.

Menke kehrt in den Kader zurück

Sein Gegenüber Klaus Klein-Wiele hat dagegen einen Grund dafür gefunden, dass es bei GW Flüren nicht läuft. "Mir fehlen Führungsspieler, die auf dem Platz Verantwortung übernehmen", sagt der Coach. Er hat die Konsequenzen daraus gezogen. In Andre Menke (30) kehrt ein erfahrener Akteur aus der zweiten Mannschaft in den Bezirksliga-Kader zurück und wird morgen wohl auch in der Startformation stehen. In Stürmer Frank Peters wird ein weiterer Kicker der Zweitvertretung zum Aufgebot gehören, das auf Sieg spielen wird. "Denn ein Unentschieden hilft uns in unserer Situation nicht weiter. Wir müssen unbedingt gewinnen", sagt Klein-Wiele. Und BW Wesel auch.

(RP)
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