Reiten Das etwas andere Reit-Turnier

Auch bei Gahlen 2010 ist Spitzensport garantiert. Das Turnier besitzt bei den Reitern einen exzellenten Ruf. Sie schätzen die familiäre Atmosphäre und die auf die Wünsche der Sportler zugeschnittene Ausschreibung.

Heiner Nachbarschulte ist in diesen Tagen viel unterwegs in Sachen Reitsport. Der Ehrenvorsitzende des RV Lippe-Bruch Gahlen war am Wochenende beim Turnier in Stuttgart. In den nächsten Tagen wird er den vierfachen Olympiasieger Ludger Beerbaum besuchen, um zu erfahren, mit welchen Reitern aus dem Stall Beerbaum der RV Lippe-Bruch Anfang Januar beim Spring-Turnier Gahlen 2010 (8. bis 10. Januar) rechnen kann. Nachbarschulte hat viele Kontakte in der Szene, die er ausspielt, um bei der 16. Auflage der Veranstaltung wie gewohnt ein Klassefeld präsentieren zu können. "Wir wollen dem Publikum natürlich ein paar große Namen präsentieren", sagte Nachbarschulte gestern bei einer Pressekonferenz. Deshalb ist er auf Tour und wirbt für die Veranstaltung.

Die Werbung hätte der Verein eigentlich nicht mehr nötig. Denn die Veranstaltung in der Halle an der Nierleistraße besitzt bei den Aktiven einen exzellenten Ruf, weil sie ein etwas anderes Reit-Turnier ist. "Gahlen zeichnet sich durch seine familiäre Atmosphäre aus. Dort geht's nicht so steril wie bei den meisten Turnieren zu, weil die Reiter nicht von den Zuschauern isoliert sind. Und der Verein richtet sein Programm nach den Wünschen der Sportler aus. Das ist heutzutage eine Seltenheit", sagt Thomas Weinberg. Das garantiert Klassefelder und Spitzensport vor Tausenden von Zuschauern.

Start von Weinberg noch fraglich

Der 22-jährige Weinberg, der in diesem Jahr mit Escobar den Großen Preis von Gahlen gewann, hofft, dass er seinen Titel im mit 10 000 Euro dotierten Drei-Sterne-Springen der Klasse S am Samstag, 9. Januar, verteidigen kann. Doch er hat Nachbarschulte noch nicht die Zusage gegeben, weil er im Januar in Aachen an einem internationalen Kongress für Parcoursbauer teilnehmen muss. "Ich hoffe, dass sich der Termin nicht mit Gahlen überschneidet", sagte Weinberg, dem der große Erfolg bei Gahlen 2009 "einige Türen geöffnet hat". Er wurde kurz nach dem Großen Preis in den deutschen B-Kader berufen. Das ermöglichte dem dreifachen Medaillen-Gewinner bei Nachwuchs-Europameisterschaften den Start bei internationalen Turnieren. Erst vor kurzem siegte Weinberg mit Escobar beim CSI in Leszno (Polen) im Großen Preis.

Nachbarschulte hat nur eine Sorge

"Wir würden natürlich eine Träne verdrücken, wenn Thomas Weinberg nicht kommen würde", meinte Nachbarschulte, der vor der Veranstaltung eigentlich nur eine Sorge hat. Er hofft, dass die Felder nicht wieder so groß wie 2009 sein werden. "Da hatten wir S-Springen mit gut 100 Starts. Das war zu viel", sagte er. Die Gefahr besteht aber, dass die Resonanz erneut enorm sein wird. Denn das Turnier in Neustadt-Dosse (Brandenburg), das einige Male parallel zur Gahlener Veranstaltung stattgefunden hat, wurde auf Ende Januar verlegt.

(RP)
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