Badminton BV will in Zweite Liga zurück

Unternehmen Wiederaufstieg: Die meisten Spieler wollen beim BV Wesel bleiben. Auch "Leitwolf" Stephan Löll gab Zusage. Jetzt muss der Verein klären, ob er sich das leisten kann. Andreas Ruth: "Entscheidung bis Ende März."

Der BV Wesel Rot-Weiß hat sich am Sonntag kurz geschüttelt, als nach der 3:5-Heimniederlage gegen die BG Bottrop die letzte Chance auf den Klassenerhalt in der Zweiten Badminton-Bundesliga verspielt worden war. Und startete dann das Unternehmen Wiederaufstieg. "Wir wollen sofort in die Zweite Liga zurück", sagte Sportwart Andreas Ruth gestern. Die personellen Voraussetzungen dafür sind erfüllt, nachdem fast alle Spieler die Bereitschaft signalisiert haben, bei einer entsprechenden Perspektive weiter für den BV zu spielen. Jetzt muss der Verein klären, ob er sich das finanziell auch leisten kann. "Wir müssen einen Kassensturz machen. Dann sehen wir weiter", meinte Ruth.

Wechselfrist endet Mitte April

Die Zeit drängt dabei, weil die Wechselfrist im Badminton Mitte April abläuft. "Die Entscheidung, ob wir ein Team aufstellen können, das mit der Perspektive Wiederaufstieg in die Regionalliga-Saison gehen kann, muss deshalb bis Ende März fallen", sagte der Sportwart. Ausschlaggebend sei, welche Einbußen der Verein durch den Abstieg hinnehmen muss. Immerhin muss er damit rechnen, dass sich Sponsoren zurückziehen, da das Team nicht mehr in Liga zwei spielt. Der Sportwart geht davon aus, dass der BV für eine Mannschaft, die das Zeug zum Titel in der Regionalliga hat, einen Etat "im niedrigen fünfstelligen Bereich auf die Beine stellen muss". Ruth: "Wenn wir das nicht schaffen, müssen wir einen Neuaufbau einleiten — in welcher Klasse auch immer." Als Alternative zur Regionalliga würde sich die Oberliga anbieten, in der das zweite Team des Clubs spielt.

Andreas Ruth war überrascht, dass bis auf Silke Hirtsiefer, die schon vorher ihren Abschied verkündet hatte, und Michaela Hukriede, die kürzer treten will, alle Spieler auch eine Klasse tiefer für den BV Wesel antreten wollen, wenn das Ziel Wiederaufstieg lautet. "Ich hatte damit gerechnet, dass der eine oder andere Akteur geht. Diese Reaktion freut uns natürlich", sagte Ruth. Er hatte bis auf Stephan Löll, der für den Sportwart der "Leitwolf in der Mannschaft ist", schon am Wochenende mit allen Akteuren verhandelt. Am Montag folgte ein längeres Gespräch mit Spitzenspieler Löll. Der gab ebenfalls die Zusage. "Wenn sich die Mannschaft nicht in alle Winde zerstreut, wovon ich im Moment nicht ausgehe, bleibe ich", bestätigte Löll gestern auf RP-Anfrage.

"Bester Absteiger seit Jahren"

Die Zuversicht ist bei Ruth und Löll groß, dass der BV den sofortigen Wiederaufstieg schafft, wenn die Mannschaft in fast unveränderter Besetzung in der Regionalliga antreten kann. "Wir wären dann der Top-Favorit", sagte Löll, während Ruth feststellte: "Die Mannschaft ist gut. Es hat seit Jahren in der Zweiten Liga keinen so guten Absteiger mehr gegeben, wie wir es waren. In den Spielzeiten zuvor hätten wir mit diesem Team garantiert den Klassenerhalt geschafft."

(RP)
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