BV Wesel verliert Spitzenspiel

Andreas Ruth brachte die Dinge kurz und knapp auf den Punkt. „Die Favoritenrolle sind wir jetzt los“, sagte Ruth, der als stellvertretender Vorsitzender beim BV Wesel Rot-Weiß für den Bereich Leistungssport zuständig ist. Die Enttäuschung stand ihm dabei ins Gesicht geschrieben. Ruth hatte in diesem Moment noch nicht verdaut, was kurz zuvor besiegelt worden war. Der BV verlor gestern in der Rundsporthalle das Spitzenspiel der Badminton-Regionalliga gegen den BC Düren mit 3:5. Er ist nach der Niederlage im Duell der beiden Teams, die bis dahin noch eine weiße Weste gehabt hatten, nicht mehr der Titelanwärter Nummer eins. Er muss sich jetzt mit der Rolle des Verfolgers begnügen.

„Dieses Ergebnis ist eine große Enttäuschung für uns“, stellte Ruth nach einer Begegnung fest, in der es erstaunliche Parallelen zur vergangenen Saison gegeben hatte. Da hatte der BV den Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga in erster Linie verspielt, weil er die Partien, die auf des Messers Schneide standen, in schöner Regelmäßigkeit abgegeben hatte. Gestern verlor der Gastgeber gleich alle drei Spiele, die über drei Sätze gingen. Da nutzte es auch nichts, dass Spitzenkraft Kathrin Piotrowski doch dabei war, nachdem sie tags zuvor vor bei den Dutch Open in Almere im Mixed mit ihrem Partner Ingo Kindervater (Beuel) überraschend im Halbfinale gescheitert war. Piotrowski schaffte im Doppel mit Diane Lakermann (21:18, 21:14) und im Mixed mit Wojciech Szkudlarczyk (21:4, 21:15) glatte Zwei-Satz-Siege.

Das Unheil in Form der nicht erwarteten Niederlage hatte schon früh seinen Lauf genommen. Wojciech Szkudlarczyk und Benjamin Wanhoff hatten im ersten Herren-Doppel gegen den früheren BV-Spieler Thomas Staczan und David Washausen mit 21:19, 19:21, 23:25 das Nachsehen. „Das war der Knackpunkt“, sagte Stephan Löll, Nummer eins des BV. Denn statt einer erhofften 3:0-Führung lagen die Rot-Weißen nach den Doppeln nur 2:1 in Front, nachdem neben Piotrowski/Lakermann auch Stephan Löll/Frank Heuwing (21;14, 21:17) erfolgreich gewesen waren. „Bei einem 3:0-Vorsprung wäre die Begegnung garantiert anders gelaufen. Denn das hätte unseren Spielern in den Einzeln viel mehr Sicherheit gegeben“, meinte Ruth.

Ruud Kuijten enttäuschte

So aber war die Niederlage nach den folgenden vier Einzel-Partien perfekt, wobei vor allem Ruud Kuijten bei seinem 10:21, 13:21 enttäuschte. Der Belgier war zwar durch eine Schulterverletzung gehandicapt, ließ aber auch den letzten Einsatz vermissen. Diesen Vorwurf mussten sich Stephan Löll (21:11, 17:21, 16:21), Benjamin Wanhoff (21:18, 21:23, 17:21), der im zweiten Durchgang zwei Matchbälle vergeben hatte, und Diane Lakermann (14:21, 7:21) nicht machen lassen bei der unnötigen Niederlage im Spitzenspiel.

(RP)
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