Badminton BV Rot-Weiß feiert den Klassenerhalt

Wesel · Badminton-Zweitligist gewann gestern die Heimpartie gegen Schlusslicht Horner TV mit 5:3 und hat zwei Spieltage vor Schluss keine Sorgen mehr. Am Samstag gab es nach einigen Aufregungen eine 3:5-Niederlage gegen Südring Berlin.

 Tim Vaessen musste am Samstag das Spitzeneinzel für den BV Wesel bestreiten, weil der Österreicher Luka Wraber verspätet in Wesel eintraf. Vaessen verlor die Partie, siegte dafür gestern aber an Position zwei.

Tim Vaessen musste am Samstag das Spitzeneinzel für den BV Wesel bestreiten, weil der Österreicher Luka Wraber verspätet in Wesel eintraf. Vaessen verlor die Partie, siegte dafür gestern aber an Position zwei.

Foto: Ekkehart Malz

Thorsten Hukriede schnaufte erst einmal tief durch. Es war ein Atemzug der puren Erleichterung. Der Routinier des Badminton-Zweitligisten BV Wesel Rot-Weiß hatte in der Rundsporthalle gerade seine Partie gegen den aus seiner Sicht favorisierten Patrick Kämnitz überraschend deutlich mit 21:13, 21:15 gewonnen. Dieser Erfolg allein aber war nicht ausschlaggebend für die ausgelassene Freude des 36-Jährigen. Denn der BV Wesel war gestern auch am Ziel. Er machte mit einem 5:3-Heimsieg gegen Schlusslicht Hamburg Horner TV, bei dem Thorsten Hukriede den letzten Punkt holte, bereits zwei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt perfekt.

In den vergangenen Jahren mussten Spieler und Verantwortliche meist lange um den Verbleib in der Liga zittern. Jetzt kann der BV dem Saisonfinale entspannt entgegenblicken. "Dieses Gefühl hatten wir schon lange nicht mehr. Die Mannschaft hat sich das aber auch verdient", sagte Teammanager Andreas Ruth. Thorsten Hukriede wollte zu Hause auf den Erfolg "die Sektkorken knallen lassen."

Dabei fing das Wochenende für die Rot-Weißen eher bescheiden an. Vor der Begegnung am Samstag gegen den BC Eintracht Südring Berlin, die 3:5 verloren wurde, gab's viel Pech und Pannen. Die BV-Akteure Luka Wraber und Matijs Dierickx waren bis Freitag beim Turnier Austrian International Challenge in Wien am Start. Dierickx nahm am Samstag um 4.30 Uhr den Flieger nach Brüssel, fuhr anschließend zwei Stunden mit dem Auto weiter nach Wesel und war nach der langen Reise entsprechend gerädert. Er konnte aber wenigstens mitspielen. Wraber hatte seinen Abflug für kurze Zeit später gebucht. Wegen plötzlichen Schneetreibens wurde dieser aber um drei Stunden verschoben – eine pünktliche Ankunft in der Rundsporthalle damit ausgeschlossen. Und Ella Diehl steckte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf einem Flughafen in Russland fest. Das Visum von Tochter Lea war abgelaufen. Thorsten Hukriede war die Anlaufstelle für die Sorgen und Nöte seiner Teamkollegen "Ich habe selten so viel an einem Morgen telefoniert wie am Samstag. Das hat mich völlig aufgewühlt."

So musste der BV nicht nur seine Aufstellung umwerfen. Durch die Aufregungen vor der Partie waren nicht alle Akteure auf den Punkt konzentriert. "Wenn du in der Liga nicht einhundert Prozent geben kannst, sind die Zähler weg", sagte Ruth. Die Punkte für den Gastgeber holten Ella Diehl, Thorsten Hukriede und Ella Diehl/Kira Kattenbeck.

Den entscheidenden Zähler, der dem BV noch zum Klassenerhalt fehlte, sicherten gestern Kira Kattenbeck/Matijs Dierickx im Mixed, als sie ihr Team mit 4:3 in Führung brachten. Thorsten Hukriede stellte dann noch den Sieg sicher. "Nach der Enttäuschung am Samstag haben wir gegen den Horner TV eine tolle Vorstellung geboten", lobte Ruth. Ella Diehl und Tim Vaessen gewannen ihre Einzel klar. Den fünften Zähler holten Ella Diehl und Kira Kattenbeck im Doppel.

In den letzten beiden Partien will der BV seinen langjährigen Stammspieler Stephan Löll, der den Club nach der Saison verlassen wird, einen gebührenden Abschied gewähren. "Er wird auf jeden Fall beide Spiele bestreiten. Zusätzlich können wir für die kommende Saison verschiedene Kombinationen im Doppel testen", sagte Hukriede.

(stgi)
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