Triathlon Bitteres Aus für Mareen Hufe auf Hawaii

Wesel · Nach zwei Pannen mit dem Rad steigt die Weselerin bei der Ironman-Weltmeisterschaft vor dem Marathon-Lauf aus. "Ich habe geheult wie ein Schlosshund", sagt Hufe, die schnell den nächsten Ironman-Wettkampf bestreiten will.

Mareen Hufe ließ ihren Emotionen freien Lauf nach dem bitteren Aus in der Bucht von Kailua Kona. "Ich habe geheult wie ein Schlosshund", sagte die 35-jährige Weselerin nach ihrem vorzeitigen Aus bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Nach zwei Pannen auf der 180,2 Kilometer langen Radstrecke beendete sie den Wettkampf in der Wechselzone vor dem Marathonlauf. "Das ist die größte Enttäuschung meiner Laufbahn. Ich bin furchtbar traurig", sagte Hufe, die im zweiten Jahr als Profi in Sachen Triathlon unterwegs ist.

Das Rennen gab sie auf, um sich die Option zu wahren, jetzt Plan B in die Tat umsetzen zu können. Mareen Hufe will möglichst schnell noch einen Wettkampf über die Ironman-Distanz (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen) bestreiten. Die nächste Gelegenheit würde sich schon in drei Wochen in Florida bieten, wo die Sportlerin der Trimiators Voerde als Profi automatisch einen Startplatz sicher hat. "Ich bin sehr gut in Form. Das will ich ausnutzen", sagte die Weselerin.

Wenn sie auf Hawaii auch noch die Marathon-Distanz gelaufen wäre, hätte sie sich diese Chance verbaut. "Und dass ich in Hawaii finishen kann, muss ich mir ja nicht mehr beweisen." Mareen Hufe hat es schon dreimal als Amateur und 2012 erstmals als Profi mit Weltklasse-Resultaten geschafft. Jetzt will sie in den nächsten Tagen schon wieder normal trainieren. "Nach einem kompletten Ironman hätte ich dagegen vier Wochen regenerieren müssen", sagte Hufe, die bald entscheiden will, wie das Jahr 2013 für sie sportlich weitergeht.

Der Wettkampf war zunächst nach Wunsch verlaufen. Mareen Hufe benötigte 1:06,10 Stunden für die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke im Pazifik. "Das war für mich ein vernünftiges Resultat." Auf der Radstrecke erhielt sie die Bestätigung, dass sie in Top-Form ist. "Ich war sehr gut unterwegs – bis es peng machte." Bei Kilometer 60 platzte ihr Vorderrad. Hufe behob den Schaden noch selbst, da sie einen Ersatzschlauch für ihre Rennmaschine dabei hatte. Doch als sie etwa zehn Kilometer weiter den nächsten Platten hatte, musste sie auf den offiziellen Servicewagen des Veranstalters warten. Das dauerte.

"Gut 20 Minuten habe ich da bestimmt verloren. Zu dem Zeitpunkt war mir klar, dass es für mich keinen Sinn mehr macht, den Marathon zu laufen", sagte die 35-Jährige. Sie fuhr die Radstrecke aber noch unter Wettkampfbedingungen zu Ende. "Ohne die beiden Pannen hätte ich wohl eine Zeit von unter fünf Stunden erreicht." Sie wäre damit mehr als 20 Minuten schneller als 2012 gewesen.

In der Wechselzone wurde Mareen Hufe nach ihrem Aus dann von Rebekah Keat (Australien) getröstet, die als Führende ebenfalls technische Probleme auf dem Rad hatte und auch ausgestiegen war. "Sie war so unglaublich gefasst. Und ich war und bin so unendlich traurig", sagte Hufe, die sicher ist, dass sie ihre bislang beste Zeit auf Hawaii erzielt hätte. Den Beweis will sie jetzt bei einem anderen Ironman antreten. Vielleicht in drei Wochen im sonnigen Florida. "Ich glaube, dass ich unter den gegebenen Umständen die richtige Entscheidung getroffen habe. Es gibt Schlimmeres als technische Probleme auf dem Rad – eine Verletzung zum Beispiel", sagte sie.

(RP)
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