Fußball Beste Werbung für den Jugendfußball

Hamminkeln · Fast 90 Teams mit gut 1000 Spielern sind in Hamminkeln bei den Tagen für die Nachwuchskicker dabei. Gastgeber HSV muss sich Tore von den Nachbarclubs leihen, um die zahlreichen Partien auf sieben Spielfeldern abwickeln zu können.

 Der Nachwuchs – hier die Bambini-Kicker des Weseler SV (rotes Trikot) und des SV Werth – hatte in Hamminkeln viel Spaß.

Der Nachwuchs – hier die Bambini-Kicker des Weseler SV (rotes Trikot) und des SV Werth – hatte in Hamminkeln viel Spaß.

Foto: Jürgen Bosmann

Das Mädchenfußball vielerorts noch belächelt wird, lässt Caro (16) und Julia (12) völlig kalt. "Ich glaube schon, dass manche den Mädchenfußball nicht wirklich ernst nehmen. Aber uns ist das völlig egal", sagte Caro, während ihre Freundin Julia zustimmend nickt. Beim gestrigen Tag des Mädchen-Fußballs des Kreises Rees-Bocholt auf der Anlage des Hamminkelner SV erreichte die 16-jährige Caro mit der U17-Mannschaft des Gastgebers HSV den dritten Rang. "Ein erster Platz wäre natürlich besser gewesen. Aber wir sind auch so zufrieden", sagte sie und lächelte.

Die Fußball-Jugendabteilung des Hamminkelner SV stand vor diesem Wochenende – nett formuliert – vor einer kleinen Herausforderung. Beim vom Kreis Rees-Bocholt veranstalteten Tag des Jugendfußballs am Samstag und dem Tag des Mädchenfußballs tags darauf wuselten etwa 90 Mannschaften samt Begleitung über die neue Anlage des Clubs. Am Samstag fanden zeitweise sieben Partien gleichzeitig auf den Kleinfeldern statt.

Die nötige Ausrüstung dafür hatte Gastgeber HSV natürlich nicht. Er musste sich Tore für die Spielfelder bei Nachbarvereinen leihen. Von BW Wertherbruch, dem VfR Mehrhoog und BW Dingden wurden die Tore mit dem Lastwagen angekarrt, damit das Runde bei den Wettbewerben ins Eckige konnte. Ein Großteil der HSV-Jugend packte an den zwei Tagen mit an.

"Wir sind auf jeden Fall zufrieden mit dem Ausrichter", sagte Ilona Wetzel vom Fußball-Kreis. Dirk Bannemann, Jugend-Geschäftsführer des HSV, stand daneben und musste laut lachen. "Sie hätten jetzt auch nichts anderes sagen dürfen", meinte Dirk Bannemann, der das Wochenende mit HSV-Jugendleiter Udo Daleske sowie Jürgen Schibgilla und Dirk Banemann vom Turnier-Ausschuss organisierte.

Auch gestern war noch mal richtig was los. 19 Juniorinnen-Mannschaften kämpften im Modus jeder gegen jeden in den Altersklassen U11, U13 und U17 um den Turniersieg. Am Samstag gab es zwei F- und ein E-Junioren-Turnier. Nach einer Vorrunde wurde ab dem Viertelfinale im K.o.-System weitergespielt. Bei den Bambini wurde kein Sieger ermittelt. Während der Tag des Jugendfußballs bereits seit einigen Jahren eine feste Größe im Terminkalender des Fußball-Kreises Rees-Bocholt ist, wurde der Tag des Mädchenfußballs erst zum vierten Mal organisiert.

Um 15 Uhr war gestern das große Turnier-Wochenende beendet. Organisator Dirk Bannemann stand die Erschöpfung ein wenig ins Gesicht geschrieben. "Es ist schon eine Herausforderung für uns gewesen. Die Hauptorganisatoren waren bereits seit etwa 14 Tagen mit den Planungen beschäftigt", sagte Bannemann, der letztlich ein überaus positives Fazit zog. "Die Stimmung war super. Es waren erstaunlich viele Besucher da. Und wir hatten auch relativ wenig Probleme bei der Organisation." Das Wichtigste war aber, dass gut 1000 Kinder viel Spaß hatten und die Veranstaltung so eine glänzende Werbung für den Jugendfußball war.

(tpi)
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