Fußball Bei den Fans in der Schuld

Verbandsligist SV Schermbeck steht zwar an der Spitze. Doch auf eigenem Platz hat er noch nicht aufgetrumpft. Das soll sich heute gegen den SC Paderborn II ändern. Trainer Stroetzel: "Wir wollen die Zuschauer begeistern."Die Zahlen stimmen beim SV Schermbeck. Immerhin ist der Fußball-Verbandsligist nach gut einem Drittel der Saison die Nummer eins in der Klasse. Die Bilanz ist deshalb bemerkenswert, weil der SVS zum einen über Wochen außergewöhnliches Verletzungspech hatte und teilweise neun Akteure ersetzen musste.

 Für den SV Schermbeck geht es gegen die Reserve von Zweitligist SC Paderborn.

Für den SV Schermbeck geht es gegen die Reserve von Zweitligist SC Paderborn.

Foto: Ekkehart Malz

Zum anderen ist er nach dem bitteren Aus in der Oberliga nicht in ein tiefes Loch gefallen, wie es oft nach einem Abstieg der Fall ist. Allerdings gibt es bei aller Zufriedenheit über das bisherige Abschneiden einen Makel. Der Tabellenführer steht bei den Fans noch etwas in der Schuld. Grund: Seine Vorstellungen vor eigenem Publikum waren bislang äußerst dürftig. "Wir haben noch kein überzeugendes Heimspiel abgeliefert. Das wollen wir schnell ändern. Es ist an der Zeit, dass wir jetzt auf eigenem Platz einmal eine Top-Leistung zeigen. Das habe ich der Mannschaft klipp und klar gesagt", meinte Trainer Martin Stroetzel, der mit seinem Team bereits heute, 17 Uhr, den SC Paderborn II empfängt.

"Die Qualität stimmt jetzt"

Die Vorzeichen stehen für Stroetzel in doppelter Hinsicht gut, dass dem geneigten Publikum heute etwas geboten werden kann. Die Personalsorgen des SVS haben sich mittlerweile erheblich verringert, obwohl in Dirk Cholewinski, Carsten Erwig, Mike Holtheuer, Oliver Dirr und Felix Voss weiter fünf Spieler ausfallen. "Die Qualität stimmt jetzt", meinte Stroetzel. Er ist zudem davon überzeugt, dass der SC Paderborn II ein Gegner ist, der es ermöglichen wird, den Fans etwas zu bieten. "Ich spiele gerne gegen zweite Mannschaften von Proficlubs. Ihre Akteure sind technisch gut ausgebildet und diese Teams stellen sich nie hinten rein", meinte der Schermbecker Übungsleiter. Deshalb ist er guter Dinge, dass der Tabellenführer heute die beiden Ziele erreicht, die er sich gesteckt hat. "Wir wollen einen Sieg schaffen und eine so gute Leistung bieten, dass die Zuschauer wieder einmal zufrieden und begeistert nach Hause gehen."

Endlich die Qual der Wahl

Dass beim SVS in dieser Saison in spielerischer Hinsicht bislang einiges im Argen lag, kommt nicht von ungefähr. Schließlich war der Coach wegen der Personalprobleme immer wieder zu Umstellungen gezwungen. "Die Mannschaft muss sich noch finden. Die Feinabstimmung fehlt. Doch das kann man durch Einsatz und Laufbereitschaft ausgleichen", meinte der Coach. Er hat noch nicht entschieden, welche elf Akteure heute beginnen werden. Schließlich empfahlen sich am vergangenen Sonntag beim 2:1 beim SuS Neuenkirchen die in der zweiten Halbzeit eingewechselten Mustafa Bayraktar und Rainer Hackenfort mit überzeugenden Leistungen für einen Einsatz in der Startelf. "Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, wen ich aufstellen werde. Da muss ich mir noch in aller Ruhe meine Gedanken machen", sagte Stroetzel. Ein lange vermisstes Gefühl. Schließlich hatte der Übungsleiter über Wochen nicht die Qual der Wahl, weil das Personal so knapp geworden war.

(RP)
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