Fußball Anadolu Spor steht vor schwerer Saison

Wesel · Fußball-Kreisliga A: Der Club hat fast eine komplette Mannschaft verloren. Deshalb kann das Ziel nur Klassenerhalt lauten. TuS Drevenack hält trotz guter Vorbereitung den Ball flach. BW Wesel peilt Platz im oberen Tabellendrittel an.

 Der 43-jährige Ismet Balci (rechts) muss bei Wesel Anadolu Spor noch eine Saison dranhängen, weil das Personal nach dem Verlust zahlreicher Spieler knapp ist.

Der 43-jährige Ismet Balci (rechts) muss bei Wesel Anadolu Spor noch eine Saison dranhängen, weil das Personal nach dem Verlust zahlreicher Spieler knapp ist.

Foto: Ekkehart Malz

Ismet Balci wollte es in Sachen Fußball eigentlich etwas ruhiger angehen lassen. Schließlich hatte die vergangene Saison, in der er als Spielertrainer bis zum Schluss mit Wesel Anadolu Spor um den Verbleib in der Fußball-Kreisliga A bangen musste, einige Nerven gekostet. Doch entspannen kann der 43-jährige frühere Landesliga-Kicker auch in der am Sonntag beginnenden neuen Spielzeit im Kreisliga-Oberhaus nicht. Denn Anadolu Spor kann auf dem Platz jetzt erst recht nicht auf den Routinier verzichten, der auch Fußball-Abteilungsleiter ist. Denn es gab einen großen Aderlass. Neben Ismet Balci stehen in Samet Karabulut, Sinan Özbek und Kapitän Murat Samhal nur noch drei Akteure des Teams zur Verfügung, das in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt machte.

"Wir müssen realistisch sein. Mit dieser Mannschaft wird es sehr schwer, in der Klasse zu bleiben", sagt Ismet Balci vor der Heimpartie gegen Westfalia Anholt (Sonntag, 15 Uhr). Vorrangiges Ziel ist es für Balci, dass sich Anadolu Spor in Sachen Disziplin besser als in der letzten Saison verkauft. Da hagelte es Platzverweise für das Team, das zudem in Mehrhoog einen Spielabbruch verursachte. "Wir müssen uns künftig vernünftiger präsentieren", fordert Balci.

Das sieht auch Ismail Samhal so, der seit 14 Tagen Trainer des Teams ist. Der bisherige Coach der Zweitvertretung sprang ein, da der eigentlich vorgesehene Trainer Ömur Halkatas aus privaten Gründen einen Rückzieher machen musste. "Wir können in der Klasse nur bestehen, wenn die Disziplin stimmt", sagt Samhal. Neben Bervedan Mengüloglu, Burak Gümüs (beide PSV Wesel Jugend), Ayatullah Erdogan (SuS Nord), Armen Prull (Weseler SV) und Mustafa Kardas (BW Wesel) sind einige Akteure aus der zweiten Mannschaft neu im Kader. "Es wird noch einige Zeit dauern, bis das Team harmoniert. Doch ich traue uns den Klassenerhalt zu. Ansonsten hätte ich den Trainerjob nicht übernommen", sagt Samhal, der zum Auftakt mit einem Remis gegen Anholt zufrieden wäre.

Frank Saborowski, Trainer des Bezirksliga-Absteigers TuS Drevenack, ist vor dem Saisonstart guter Dinge. "Die Vorbereitung war in Ordnung. Und alle Spieler sind fit. Ich kann aus dem Vollen schöpfen", sagte er vor der Partie bei TuB Bocholt II. Trotzdem hält er beim Ziel für die Saison den Ball flach. "Natürlich würden wir gerne aufsteigen. Doch erst einmal wollen wir die Punkte holen, die wir für den Klassenerhalt benötigen. Dann sehen wir weiter", sagt der TuS-Coach, der mit seinem Team zum Auftakt einen Sieg in Bocholt anpeilt. "Denn von einem guten Start hängt viel ab."

Etwas skeptisch blickt Rocco Steinert, Coach von BW Wesel, dem Saisonstart entgegen. "Die Vorbereitung war nicht gut, da immer wieder Spieler gefehlt haben. Das macht sich bei unserem dünnen Kader gleich negativ bemerkbar", sagt er. Auch am Sonntag im Heimspiel gegen Bezirksliga-Absteiger TuB Mussum müssen die Zebras noch einige Akteure ersetzen. "Wir wollen trotzdem mit einem Heimsieg starten. Wir wissen aber, dass die Aufgabe sehr schwer wird", sagt Steinert, der mit seinem Team einen Platz im oberen Tabellendrittel erreichen möchte.

(RP)
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