Fußball Alarmstufe Rot beim SVS

Fußball · Eine Woche vor dem Start in der Fußball-Oberliga blickt der SV Schermbeck auf eine verkorkste Vorbereitung zurück. Das Aus im Verbandspokal macht deutlich, dass das Team vor einer enorm schweren Saison steht.

 Die neue Saison hat noch nicht einmal angefangen, da fühlt sich Martin Stroetzel schon wieder an das unbefriedigende letzte Jahr erinnert: "Es ereignen sich in Schermbeck erneut Dinge, die im Fußball außergewöhnlich sind."

Die neue Saison hat noch nicht einmal angefangen, da fühlt sich Martin Stroetzel schon wieder an das unbefriedigende letzte Jahr erinnert: "Es ereignen sich in Schermbeck erneut Dinge, die im Fußball außergewöhnlich sind."

Foto: Malz

Bei Trainer Martin Stroetzel herrscht bereits jetzt das Prinzip Hoffnung. Am kommenden Sonntag startet der SV Schermbeck mit einem Auswärtsspiel bei der SpVgg. Erkenschwick in die neue Saison der Fußball-Oberliga Westfalen. Nach derzeitigem Stand könnte es aus Sicht des SVS einen schlechteren Zeitpunkt dafür kaum geben.

Wobei, schlimmer als jetzt, kann es im Grunde genommen auch nicht mehr werden. Die klare 0:3-Niederlage in der ersten Runde des Verbandspokals beim FC Brünninghausen war der endgültige Tiefpunkt einer völlig verkorksten Saisonvorbereitung.

Viel Pech und ein wenig Chaos

Auch in dieser Sommerpause war der Verein erneut gezwungen, einen Schnitt zu machen. Viele Spieler gingen, viele Spieler kamen. In Pascal Kurz wurde ein erfahrener Mann für die Torhüter-Position geholt. Er verletzte sich aber gleich in der ersten Trainingswoche und fällt mit einem Achillessehnenriss für unbestimmte Zeit aus.

Ex-Kapitän Andreas Altenbeck, der Trainer Martin Stroetzel eigentlich schon die Zusage fürs nächste Jahr gegeben hatte, wechselte schließlich doch zum TuS Bösinghoven. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich schwierig. Erst recht als in Mittelfeldspieler Fatlum Zaskoku ein weiterer Leistungsträger Abwanderungsgedanken hegte.

Hinzu kamen Sonderurlaube für Nassirou Ouro-Akpo und Moussa Ouattara, die in ihrer afrikanischen Heimat ihre Familien besuchten. Mittlerweile sind beide wieder im Land — leider nicht austrainiert. "Ich kann beide momentan nicht gebrauchen. Sie sind einfach nicht fit. Wir werden uns jetzt ein spezielles Programm für sie überlegen müssen", sagt Martin Stroetzel, der in Julian Stöhr und Fatlum Zaskoku zwei weitere Spieler in seinen Reihen hat, die einen Großteil der Vorbereitung verpasst haben.

Dazu gesellen sich in Yves Lupitu, Alexander Frost und Hamoudi Baydoun weitere Langzeitverletzte. "Es ereignen sich in Schermbeck momentan wieder Dinge, die im Fußball außergewöhnlich sind. Aber wir können es nicht ändern. Wir müssen jetzt versuchen, unsere übriggebliebenen Spieler stark zu machen", sagt Stroetzel.

Youngster zahlen Lehrgeld

Damit sind insbesondere die vielen jungen Spieler gemeint, die in den bisherigen Testspielen allesamt jede Menge Lehrgeld bezahlen mussten. "Sie haben Potenzial, können sich aber gerade in der Offensive nicht durchsetzen", sagt der Trainer, dem neben dem nicht fitten Ouro-Akpo im Angriff auch Neuzugang Bulut Aksoy nach seiner Tätlichkeit im Testspiel beim FSV Duisburg lange fehlen wird. "Wir spielen aktuell ohne gelernten Stürmer. Das Wichtigste ist deshalb, dass wir zum Saisonstart eine gewisse Kompaktheit entwickeln. Denn eins ist klar: viele Tore werden wir in den nächsten Wochen nicht schießen", prophezeit Stroetzel.

(RP/rl)
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