Fußball Acht Treffer für die Katz
Fußball · PSV Wesel schafft gegen Schlusslicht SV Grieth, das sich zur Winterpause aus der Landesliga zurückziehen will, einen standesgemäßen 8:0-Heimsieg. Die Partie hat über weite Strecken den Charakter eines Freundschaftsspiels.
Nach 27 Minuten reichte es Roger Rütter. Der Trainer des PSV Wesel schickte alle Ersatzspieler zum Aufwärmen hinters Tor, um seinem Personal auf dem Rasen Beine zu machen. Denn der Coach des Fußball-Landesligisten fand bis dahin überhaupt keinen Gefallen daran, wie sein Team versuchte, die lästige Pflichtaufgabe gegen den SV Grieth zu erfüllen. Das änderte sich schnell. Wenig später nahm auf der Anlage am Molkereiweg alles den erwarteten Verlauf. Gästeakteur Niklas Bühren leistete sich am eigenen Strafraum ein Foul, für das er die Gelb-Rote Karte sah. Timm Golley verwandelte den Freistoß zum überfälligen 1:0. Und die Partie hatte fortan nur noch den Charakter eines Freundschaftsspiels, das der Favorit gegen jetzt auch zahlenmäßig limitierte Gäste standesgemäß mit 8:0 (3:0) gewann.
Es werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit acht Tore für die Katz gewesen sein. Denn der SV Grieth will seine Mannschaft zur Winterpause aus der Klasse zurückziehen. Das bekräftigte gestern Jürgen Zeegers, Co-Trainer der Gäste und früher in der Landesliga einmal Coach des Weseler SV. "Noch zwei Spiele – dann ist Schluss. Es macht ja so auch keinen Sinn mehr", sagte Zeegers. Der PSV wird gestern Gewonnenes also schon bald wieder verlieren. Für Roger Rütter war's nur zweitrangig. "Wir haben die Aufgabe erfüllt – fertig, aus. Ob der Sieg jetzt in einigen Wochen noch etwas zählt oder nicht, ist mir erst einmal egal", stellte er fest.
Fast im Spaziergang
Seine Kicker waren allerdings froh, als Schiedsrichter Daniel Schächner die Partie überpünktlich abpfiff. "Es gibt sicherlich Schöneres als diese Begegnung", meinte PSV-Kapitän Björn Assfelder schon in der Pause angesichts des Lausewetters und der Gewissheit, dass alle Mühen letztendlich nichts Zählbares fürs Tableau wert sein würden. Der Gastgeber musste bis auf die Anfangsphase nicht viel Gegenwehr brechen. Der SV Grieth startete vor allem in der zweiten Halbzeit erst gar nicht mehr den Versuch, so etwas wie Zweikampfhärte zu zeigen. Der PSV kam fast im Spaziergang zu seinen Toren.
Mittelstädt verschießt Elfmeter
Und er hätte weitaus höher gewinnen können, wenn er die Pflicht mit noch mehr Zielstrebigkeit erledigt hätte. Chancen für ein zweistelliges Resultat gab's genug. So leistete sich David Mittelstädt den Luxus, einen Elfmeter zu verschießen, und Marvin Schweds einen Fauxpas der Marke Frank Mill, als er nur den Pfosten statt das leere Tor traf. Die Tefffer für den Tabellendritten markierten Timm Golley (29., 46. 49.), David Mittelstädt (31., 37., 61.), Marvin Schweds (68.) und Christopher Abel (85.).
PSV Wesel: Erhart - Ley, Assfelder (63. Vos), Sanders, Grimm, Eisenstein (46. Kirstein), Cwiek (46. Klump), Mittelstädt, Abel, Golley, Schweds.
