Sportschießen Achim Veelmann führt Schützin zu Gold

Hamminkeln · Amelie Kleinmanns aus Kempen gewinnt bei der Europameisterschaft der Sportschützen Edelmetall. Ihr Heimtrainer heißt Achim Veelmann und kommt aus Brünen. Das Duo peilt nun die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro an.

Achim Veelmann wohnt im beschaulichen Brünen und ist stellvertretender Vorsitzender der ansässigen Klein-Kaliber-Schützen. Dort kommt der 50-Jährige mit aller Leidenschaft seinen Pflichten im Verein nach. Doch mittlerweile hat er auch die große sportliche Bühne kennen und lieben gelernt. Denn seit 2007 ist er Assistenztrainer von Gewehr-Bundestrainer Claus Dieter Roth. Veelmann war unter anderem schon 2012 bei den Olympischen Spielen in London als Betreuer mit dabei. Ein Erlebnis toppte nun aber alles. Denn in der vergangenen Woche durfte der Brüner das bisher persönliche Highlight seiner Trainer-Karriere bejubeln. Bei der Europameisterschaft der Sportschützen im kroatischen Osijek gewann Amelie Kleinmanns aus Kempen die Goldmedaille mit dem Sportgewehr. Ihr Heimtrainer ist kein geringerer als Achim Veelmann. "Darüber habe ich mich riesig gefreut", sagt der 50-Jährige.

Amelie Kleinmanns ist 24 Jahre alt und studiert Betriebspsychologie in Bochum. Sie ist eines der vielen Talente, die der Deutsche Schützenbund in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Seit 2004 trainiert sie kontinuierlich am Landesleistungsstützpunkt in Brünen mit Achim Veelmann. Über die Ranglisten-Turniere des Schützenbundes wurde sie im Jahr 2006 in den Nationalkader der Junioren berufen. In Osijek erlebte sie nun den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere.

Im Vorkampf belegte sie mit 192 Ringen (kniend), 192 Ringen (liegend) und 194 Ringen (stehend) den siebten Rang. Dieses Ergebnis fließt laut den neuen Regeln des Weltverbandes (ISSF) aber nicht mehr ins Finale ein. Außerdem wird dort nun auch in allen drei Positionen geschossen. Das kam der Kempenerin zu Gute. Mit insgesamt 456,2 Ringen sicherte sich Kleinmanns völlig überraschend den Titel der Europameisterin. Mit der Mannschaft erreichte sie den sechsten Rang. Die Schützin und ihr Trainer waren überwältigt. "Mit dem Ergebnis aus dem Vorkampf haben wir durchaus gerechnet. Dass es im Finale anschließend aber zur Goldmedaille reicht, war nicht zu erwarten", sagt Achim Veelmann.

Der Erfolg wurde am Abend gebührend gefeiert. Mit der gesamten deutschen Delegation ging es in ein Restaurant. Die Stimmung war prächtig. Kleinmanns' Goldmedaille ist auch deshalb so bemerkenswert, weil ihre Disziplin 2016 in Rio de Janeiro olympisch ist. Auch wegen dem Abschneiden der deutschen Schützen bei den Spielen in London — damals gab es kein einziges Edelmetall für Schwarz-Rot-Gold — zählt Kleinmanns ab sofort zu den deutschen Medaillenhoffnungen. "Die Bilanz in London war wirklich enttäuschend. Mittlerweile haben wir in Deutschland aber wieder sehr vielversprechende Talente. Es gibt seit 2012 ein neues Konzept, wobei Schützen von der Bundeswehr und der Polizei zum gemeinsamen Stützpunkttraining in den Bundesleistungszentren zusammengeführt werden. Das zahlt sich jetzt aus", meint Veelmann.

Amelie Kleinmanns hat sich auf jeden Fall die Teilnahme an den Spielen 2016 zum Ziel gesetzt — mit Achim Veelmann an ihrer Seite. "Wir haben 2012 einen Vier-Jahres-Plan erarbeitet, der Amelie nach Rio führen sollte. Nach dem Erfolg bei der Europameisterschaft sieht es natürlich nun sehr gut aus. Sie wird auf jeden Fall in den A-Kader des Deutschen Olympischen Sportbundes aufgenommen. Und auch der Bundestrainer setzt auf sie", sagt der Erfolgscoach.

(RP)
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