Wassersport 118 Schiffe unter der Flagge des Yacht-Clubs

Wassersport · Den sportlichen Teil des Jubiläums hat der Yacht-Club Wesel (YCW) mit Bravour bewältigt. Der Verein konnte sich als einer der Ausrichter über einen perfekten Ablauf der Rheinwoche freuen, bei der 130 Boote am Pfingstsonntag beim YCW im Yachthafen anlegten.

 Das Domizil des Yacht-Clubs Wesel im Sporthafen mit der Steganlage sowie dem Clubheim und Bootshallen im Hintergrund.

Das Domizil des Yacht-Clubs Wesel im Sporthafen mit der Steganlage sowie dem Clubheim und Bootshallen im Hintergrund.

Foto: Jürgen Bosmann

Am Samstag folgt nun der offizielle Teil der Feiern zum 75-jährigen Bestehen des Clubs. Der Jubiläumsball mit Grußworten diverser Verbände, Ehrungen und gemütlichem Beisammensein beginnt um 15 Uhr im Yachthafen.

Am 16. August 1938 fasste die damalige Interessengemeinschaft Weseler Segler bei einer Ausfahrt ans Baggerloch "Rose" zwischen Flüren und Bislich den Entschluss, sich in einem Verein zu organisieren. Am 3. April 1937 erfolgte die Gründung des Weseler Segler-Klubs, der sich 1960 in Yacht-Club Wesel umbenannte. Der YCW hätte jetzt zu seinem großen Fest nur allzu gerne auch einen Abstecher an den Ort gemacht, an dem alles begann. Doch die "Rose", auch unter dem Begriff Auskiesung Westerheide bekannt, ist seit Jahren aus Naturschutzgründen für den Wassersport gesperrt — ein harter Schlag nicht nur für den Yacht-Club.

"Eine gute Portion Besessenheit"

Die Folgen machten sich schnell bemerkbar. "Wir haben einige Mitglieder verloren, die ihre Schiffe heute in den Niederlanden liegen haben, weil sie hier nicht mehr zur Rose segeln können. Das hat uns Schwierigkeiten bereitet. Doch irgendwelche Probleme gibt es immer in der Geschichte eines Vereins", sagt Heise, der seit 20 Jahren und damit so lange wie kein anderer Vorsitzender an der Spitze des YCW steht. Eine enorme Aufgabe für den Club ist es, seine große Anlage im Yachthafen in Schuss zu halten. Dort muss ständig investiert werden. "Nie enden wollende Arbeit, eine gute Portion Besessenheit und sportlicher Idealismus sind noch heute die treibenden Kräfte des Yacht-Clubs", meint Heise.

Der Verein hatte seine Heimat zunächst im Industriehafen. Er zog dann an den Sporthafen um, der im September 1960 eröffnet wurde. Im Frühjahr 1963 erfolgte der erste Spatenstich für das Clubhaus, nachdem der YCW schon mit viel Eigenleistung Bootshallen und Steganlagen errichtet hatte. Dort ist heute genug Platz für die 68 Segel- und 50 Motorboote, die unter der Flagge des Yacht-Clubs unterwegs sind. Regelmäßige Törns zu Wesels englischer Partnerstadt Felixstowe gehören ebenso zum Programm wie Reisen auf Nord- und Ostsee sowie dem Atlantik.

"Wir sind ein aktiver Verein", sagt Palm Heise. Ein Club, der auch viel Wert auf die Jugendarbeit legt. Seit 28 Jahren veranstaltet der YCW zum Beispiel für den Nachwuchs eine Kuttertour — in diesem Jahr geht's von Rostock nach Kiel. Heise liegt die Jugendarbeit auch am Herzen, weil er weiß, dass der Verein auf Nachwuchs angewiesen ist. Der Vorsitzende warnt schon seit Jahren vor einer "Überalterung" des Vereins. Grund: 183 der momentan 234 Mitglieder sind 41 Jahre oder älter. "Wir müssen den Verein verjüngen. Das ist das nächste Problem, dass wir lösen müssen", sagt Palm Heise.

(RP/rl)
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