Wesel Spezialgerät gegen Dreck

Wesel · Dreck- und Fettflecken auf der neu gepflasterten Fußgängerzone ärgern viele Weseler. Mit Hilfe einer sogenannten Drei-Scheibenmaschine, die morgen im Bereich Brückstraße/Sandstraße zeigen soll, was sie kann, will der städtische Betrieb ASG Hundekot, Öl und Kaugummi den Garaus machen. Über die Probe-Reinigungsaktion sprach RP-Redakteur Klaus Nikolei mit ASG-Betriebsleiter Ulrich Streich.

RP testet die Fußgängerzone
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Die RP hat aktuell unter anderem in Kamen nachgehört, wie man dort helles Pflaster von Schmutz befreit. Bekanntlich hatte sich eine Weseler Delegation dort vor eineinhalb Jahren die umgestaltete Flaniermeile angeschaut. In Kamen sorgt eine Spezialmaschine täglich von 6 bis 8.30 Uhr dafür, dass alles sauber ist. Kann Kamen kein Beispiel für Wesel sein?

Streich Einer unserer Mitarbeiter hatte seit November 2011 mehrfach Kontakt zur Stadt Kamen. Und wir haben uns auch die dort eingesetzte Reinigungsmaschine im Internet angeschaut. Das Problem sind die Kosten. Eine Investition von vielleicht 80 000 bis 100 000 Euro bei einer so geringen Auslastung kann leicht eine Erhöhung der Straßenreinigungsgebühren von bis zu zehn Prozent zur Folge haben..

Aber der aktuelle Zustand des "Prachtboulevards", der von immer mehr Menschen in der Stadt beklagt wird, erfordert schnelles Handeln.

Streich Deshalb werden wir morgen in der Fußgängerzone eine handgeführte Drei-Scheibenmaschine mit Kunststoffbürsten ausprobieren, die uns die Duisburger Firma Salomon und Zimmermann zur Verfügung stellt. Gegen Öl, Fett und Schmutz soll mit 50 Grad heißem Wasser zu Werke gegangen werden — allerdings nicht flächendeckend, sondern nur da, wo es nötig ist.

Und wenn der Test erfolgreich verlaufen sollte?

Streich Dann werden wir schauen, ob wir das Gerät nicht für 4000 bis 8000 Euro anschaffen werden. Denn man darf nicht vergessen, dass wir nach einem Jahr mit unseren ganz normalen Kehrmaschinen das Pflaster säubern werden. Das ist derzeit nicht möglich, weil wir sonst den Sand aus den Fugen saugen würden. Und genau das ist jetzt noch nicht gewollt.

Mal ehrlich: Sind die hellen Steine nicht einfach zu empfindlich für eine Fußgängerzone?

Streich Ältere Kollegen erzählen davon, dass es ähnliche Diskussionen auch bei der Verlegung der alten Steine gegeben hat. Die waren auch nicht dunkler. Anfangs hat man auch damals alle Flecken entfernt, dann aber aufgegeben. Mit dem Nachdunkeln der Steine relativiert sich das Problem mit der Zeit.

Internet Bisherige Berichterstattung unter www.rp-online.de/wesel

(RP/rl)
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