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Nach Kleinflugzeug-Absturz in Wohnhaus Spendensammlung für überlebende Zweijährige in Wesel gestartet

Wesel · Eine Presbyterin der Evangelischen Kirchengemeinde Flüren ruft zu einer Spendensammlung für das zwei Jahre alte Mädchen auf, das am Samstag seine Mutter bei dem Flugzeugabsturz im Weseler Hanseviertel verloren hat.

 Manuela van Kampen hofft, dass am Sonntag zahlreiche Weseler dem Spendenaufruf folge.

Manuela van Kampen hofft, dass am Sonntag zahlreiche Weseler dem Spendenaufruf folge.

Foto: Klaus Nikolei

Zwei schreckliche Unglücke haben am vergangenen Samstag die Menschen in der Region aufgeschreckt: zum einen der Tod eines einjährigen Jungen in Hamminkeln-Wertherbruch, der von seinem Vater beim Rangieren auf dem Hof überfahren wurde, zum anderen der Absturz eines Ultraleichtfliegers auf ein Mehrfamilienhaus im Weseler Hanseviertel mit drei Todesopfern.

Nachdem, wie berichtet, unter anderem der Sportverein Blau-Weiß auf seiner Homepage um Spenden für die betroffene Familie bittet, gibt es nun eine ähnliche Aktion auch in Wesel. Manuela van Kampen, Presbyterin aus Flüren und ehrenamtliche Leiterin einer Krabbelgruppe, lädt für Sonntag, 2. August. 12 bis 15 Uhr, zu einer Spendenaktion für das zweijährige Mädchen ein. Wer möchte, kann nach Ende des Gottesdienstes in das Gemeindehaus an der Marsstraße 1 kommen, um Kleidung (Größen 92 und 98), Spielsachen und Geldspenden (in Umschlägen) abzugeben.

„Nach Rücksprache mit der Patentante des Kindes möchten wir der Großmutter des Mädchens in einigen Wochen die Möglichkeit geben, aus den Spenden eine Auswahl zu treffen. Alles, was sie nicht benötigt, wollen wir an bedürftige junge Familien in der Stadt verschenken“, sagt die 45-jährige Mutter von drei Kindern.

Dass die Sammelaktion im Gemeindehaus der Christuskirche stattfinden kann, haben Manuela van Kampen und ihre Mitstreiterinnen aus der Krabbelgruppe Pfarrer Winfried Junge zu verdanken. Der war, als er von der Aktion gehört hat, sofort bereit, den Raum zur Verfügung zu stellen. „Ich finde die Idee von Manuela klasse. So eine Aktion darf nicht spontan sein, sondern muss Hand und Fuß haben“, betont Winfried Junge. Dass die Hygienevorschriften bei der Abgabe der Spenden in Zeiten von Corona eingehalten werden müssen, versteht sich von selbst. Die Spendewilligen müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen und Sicherheitsabstände einhalten. Im Eingangsbereich des Gemeindehauses stehen Desinfektionsmittel bereit.

Weil Manuela van Kampen davon ausgeht, dass Kinder einen Teil ihres Spielzeugs spenden möchten, wird es eine kleine Überraschung für alle geben.

Auf die Idee der Spendenaktion ist die Presbyterin durch Facebook gekommen. Dort hatte am Sonntag eine gewisse Melissa spontan zu einer Spendenaktion für die Zweijährige aufgerufen. „Ich habe mit ihr Kontakt aufgenommen und erklärt, dass ich dabei bin“, erzählt Manuela van Kampen.

Unter anderem hat sie anschließend die zehn Mütter ihrer Krabbelgruppe angeschrieben und von Melissas Aktion berichtet. Als dann bekannt wurde, dass in Wertherbruch für die Familie des ums Leben gekommenen Einjährigen Geld gesammelt wird, stand für Manuela van Kampen fest, dass auch sie etwas Ähnliches tun müsse.

Den Kontakt zur Patentante des Mädchens hatte eine Mutter aus der Krabbelgruppe hergestellt. „Zunächst war sie angetan von der Aktion“, sagt Manuela van Kampen. Doch wenige Stunden später hieß es dann, dass die Großmutter der Kleinen derzeit nur noch ihre Ruhe haben wolle.

„Deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, dass wir die Großmutter erst in einigen Wochen zu uns ins Gemeindehaus einladen, damit sie dort eine Auswahl treffen kann.“ Damit alles andere in gute Hände kommt, will die Flürenerin Kontakt mit dem Weseler Jugendamt aufnehmen.

Kleinflugzeug stürzt in Wesel in Mehrfamilienhaus
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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Schon einmal hat Manuela van Kampen in der Vergangenheit eine ähnliche Aktion gestartet. „Eine Freundin von mir hat immer mal wieder Pflegekinder betreut. Eines Tages rief sie mich an, dass sie am nächsten Tag ein Baby in Obhut nehmen müsse, aber nichts Passendes habe. Da habe ich ganz schnell reagiert, alle Mütter aus der Krabbelgruppe kontaktiert und konnte meiner Freundin helfen“, erzählt sie. „Ich weiß also, wie das ist, wenn man überhaupt nichts hat.“

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