Schermbecker Grundschulpläne SPD für Neubau an Weseler Straße

Schermbeck · Die Schermbecker Politik äußert sich zur Gestaltung des Grundschulverbundes. Als erste Partei haben die Sozialdemokraten umfassend Stellung bezogen, andere sind zunächst zurückhaltender.

 Der Hauptstandort des Grundschulverbundes grenzt (unten) unmittelbar an jenes Gelände an, das in der Machbarkeitsstudie als favorisierter Standort für einen Schulneubau bewertet wird.

Der Hauptstandort des Grundschulverbundes grenzt (unten) unmittelbar an jenes Gelände an, das in der Machbarkeitsstudie als favorisierter Standort für einen Schulneubau bewertet wird.

Foto: Helmut Scheffler

Die Schermbecker SPD hat als erste Partei umfassend Stellung zur Frage genommen, wie die Grundschullandschaft am Ort gestaltet werden soll. Die SPD ist für eine Zusammenlegung beider Schulen und darüber hinaus für einen Neubau auf dem noch zu erwerbenden Grundstück an der Weseler Straße. Wie berichtet, wird am Mittwoch, 18. September, eine Machbarkeitsstudie zum künftigen Standort des Grundschulverbundes im Schulausschuss beraten. Im darauffolgenden Tagesordnungspunkt stellt Schulleiterin Jessica Steigerwald ein mögliches pädagogisches Konzept vor.

Die SPD-Vorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Petra Felisiak sagt: „Aus unserer Sicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, Farbe zu bekennen. Jeder sollte nun in der Lage sein, sich für eine Variante zu entscheiden. Jede weitere Information bekräftigt nur die jeweilige Meinung zur Schullandschaft.“ Nur ein Neubau könne die heute bekannten pädagogischen Erfordernisse berücksichtigen, während eine Renovierung und Umbau der bestehenden Gebäude immer nur eine Kompromisslösung für die pädagogische Arbeit bedeuten könne. Der Neubau würde den Standort Schermbeck für Lehrer attraktiver machen. Darüber hinaus könnte sich Schermbeck aus Sicht der SPD als Vorbild für die Attraktivität des Lehrerberufes entwickeln.

Auch zu den Kosten äußert sich Felisiak: „Bei der Frage der entstehenden Kosten sei daran erinnert, dass die alten Grundstücke veräußert werden können, Zuschüsse von Land und Bund zur Verfügung stehen und Darlehen so günstig wie nie zu haben sind. Wir investieren in die Zukunft unserer Kinder.“

Für eine solch eindeutige Position konnte sich keine der weiteren Parteien/Fraktionen entscheiden. „Es gibt in unserer Fraktion durchaus unterschiedliche Meinungen“, teilte der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Schetter mit. In einem ersten Schritt werde man in der Fraktionssitzung am Montag darüber beraten, ob der Grundschulverbund auf dem Gelände einer der beiden bisherigen Grundschulen platziert werden soll oder ob man einen Neubau auf einer der beiden bislang unbebauten Standorte bevorzugen möchte. In der darauffolgenden Woche wolle man dann einen konkreten Standort festlegen. Von der Behandlung der Machbarkeitsstudie in der Sitzung des Schulausschusses verspricht sich die CDU noch etwas mehr Klarheit. „In der Studie gibt es Ansätze, besonders im Zahlenwerk, die nicht ganz folgerichtig sind“, bemängelt Schetter.

Für Ulrike Trick, die Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, müssen noch Aussagen in der Machbarkeitsstudie überprüft und beraten werden. „Dazu zählt“, so Trick, „zum Beispiel die Differenz zwischen den angegebenen Kosten für Renovierung und Umbau der Schulen in Schermbeck und den tatsächlichen Kosten der besichtigten Bruchschule in Dinslaken. Wir haben erhebliche Zweifel, dass die SPD-Fraktion bereits am Montagabend die zur Verfügung stehenden Unterlagen geprüft hatte und auf dieser Basis zu ihrer Entscheidung gekommen ist. Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, dass es sich hier wieder einmal, ähnlich wie bei dem Antrag auf Ausrufung des Klimanotstands, um eine Verzweiflungstat handelt in dem Bestreben, auf irgendeinem Feld der Schermbecker Politik mal Erster zu sein. Den Wunsch des Lehrerkollegiums nach einem Standort können wir nachvollziehen und werden entsprechend votieren. Die Frage, ob es einen Neubau geben muss oder kann, ist letztendlich eine Abwägung zwischen den pädagogischen Ansprüchen und Erfordernissen und der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde.“

Ähnlich zurückhaltend fällt die Stellungnahme des BfB-Fraktionsvorsitzenden Klaus Roth aus: „Es gibt sicherlich eine Tendenz.“ Man werde aber prüfen. „Sich nur auf die Wünsche von Frau Steigerwald und Herrn Rexforth zu verlassen, wie es die SPD-Fraktion macht, wäre oberflächlich und fahrlässig.“ Zur Frage, ob man die Anbindung eines kommunalen Bildungszentrums anstreben sollte, hatte sich Roth bereits in einer früheren Ausschusssitzung ablehnend geäußert. Er verwies auf das Dorfgemeinschaftshaus, auf Räumlichkeiten in den kirchlichen Einrichtungen, in der Gesamtschule und im Abrahamhaus.

(sep)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort