SPD-Fraktionschef Ludger Hovest, der gestern Morgen bei einem Besuch der Bahnhofsbuchhandlung den Schaden entdeckt hat, ist mächtig wütend. Er findet, "dass derjenige, der so etwas macht, hart bestraft werden muss." In einem Brief an seine Parteifreundin, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, beklagt er, dass die Zerstörungswut am Weseler Bahnhof weiter zunehme. Im Namen der SPD-Ratsfraktion bittet er deshalb um "umgehende Veranlassung der Reparaturen, da teilweise eine Gefahrenquelle für die Reisenden besteht." Und dann benennt er Mängel, die ihm aufgefallen sind und die seiner Meinung nach von der Bahn behoben werden müssten: So sei eine Hinweissäule am Bahnhof derart locker, dass sie schief stehe und beim nächsten Sturm womöglich umfallen könnte.

Im Zusammenhang mit den Vandalismusschäden an der Bahnhofs-Fassade beklagt Hovest auch die mangelhafte Bauausführung. Denn: "So etwas kann man nur machen, wenn die Platten so aufgebracht wurden, dass dahinter Hohlräume entstehen. Wenn keine Hohlräume vorhanden sind, können die Platten nicht eingetreten werden." Und nicht zuletzt fragt sich Hovest, warum noch immer der Regenabfluss zwischen McDonald's und dem Bahnhofsvorplatz defekt sei, wo doch eine unmittelbare Gefahr für Passanten bestehe (die RP berichtete mehrfach).

"Es ist nur schwer hinnehmbar, dass Schäden, die wochen- und monatelang sichtbar sind, nicht beseitigt werden", heißt es in dem Antrag an die Verwaltung, in dem der Chef-Genosse vorschlägt, ob nicht der am Bahnhof tätige Ordnungsdienst ("Das sind die Herren mit den neonfarbenen Jacken") eine wöchentliche Schadensmeldung abgeben sollte. "In dieser Meldung sollten alle Vorkommnisse und Zerstörungen aufgelistet werden. Die Schadensbeseitigung könnte dann kurzfristig von der Deutschen Bahn vorgenommen werden - zum Schutz der Bahnhofsnutzer und der Reisenden."