Schermbeck Spätstarter wurde Erfolgsmodell

Schermbeck · Lange hatten sich die Entscheidungsträger damals schwer getan, in Schermbeck eine Gesamtschule auf den Weg zu bringen. Bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen fiel die Rückschau fast euphorisch aus. Das "Erfolgsmodell" wurde mit Lob überschüttet.

Andrang herrschte Freitagabend im Begegnungszentrum, wo der Festakt anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Gesamtschule stattfand. Die Rückschau auf die Entwicklung der Schule übernahmen der ehemalige Direktor Klaus Müller und sein Nachfolger Norbert Hohmann in der Form eines Interviews. "Das hat nicht jeder sofort eingesehen", kommentierte Müller die Zeit vor dem 6. Oktober 1988, als der einstimmige Ratsbeschluss zur Gründung der Gesamtschule fiel. Er erinnerte an die acht Jahre zuvor, in denen die CDU der Gesamtschule bis zuletzt keine Chance geben wollte. Zum Erfolgsrezept der Gesamtschule gehörten "hoch engagierte Lehrer", "verantwortliche Erziehung", die ausgeprägte individuelle Förderung der Kinder, die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und das Miteinander von allen beteiligten Gruppen der Schule. "Es ist ein Erfolgsmodell", bilanzierte Klaus Müller.

Hohmann zeigte sich "voller positiver Erwartung, Spannung und Freude auf das, was auf uns zukommt." Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter erinnerte an die Genehmigung zum Bau der Gesamtschule 1989, an die Wahl des ersten Schulleiters Klaus Müller und an die 107 Anmeldungen für den Start-Jahrgang, ehe er der Schule eine Top-Note gab.

"Kein bisschen leise"

Viel Lob gab es von den Schülersprecherinnen Adriana Trutzenberg und Laura Weihrauch für das musikalische Angebot, die Vorbereitung auf den Beruf und für das familiäre Klima an der Schule. Jeder bekomme eine Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. "20 Jahre Erfolgsgeschichte sind bereits geschrieben", stellte Laura Weihrauch fest, und Adriana Trutzenberg ergänzte: "Wir finden die Gesamtschule Schermbeck toll."

Unter den Leitgedanken "20 Jahre und kein bisschen leise" stellte Leitender Regierungsschuldirektor Peter Behringer seine Festrede. Dabei würdigte er nicht nur die Musik- und Spielfreude der Schule, sondern auch das muntere Leben nach dem Unterrichtsende. "Die Gesamtschule Schermbeck kommt ganz nahe an das Idealbild der eigenverantwortlichen Schule heran", bescheinigte Behringer der Schule, an der die Schüler im Mittelpunkt stünden. Mit Lob geizte auch nicht Schulpflegschaftsvorsitzender Dr. Markus Valk. Dem Bürgermeister empfahl er noch mehr Mut, in die Schule zu investieren, weil jeder Euro in Charakterbildung langfristig zu Einsparungen führe. Glückwünsche zum Jubiläum überbrachten Delegierte der Partnerschulen: Lehrer Stef v. Hulst vom Mondial College in Nijmegen und Schulleiter Zbigniew Jakuszko vom Marie Curie-Gymnasium in Lublin. Für die musikalische Untermalung der Jubiläumsfeier sorgten die Schwestern Elisa und Nikoletta Henzel mit Klavierbeiträgen.

(RP)
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