Wesel Soziales Netzwerk im Zentrum

Wesel · 150 Jahre Honnerbach-Stiftung: Jubiläums-Empfang und Festgottesdienst. Weihbischof Wilfried Theising sprach die Ermutigung aus, sich weiterhin für Kinder in Not und die Rechte von Kindern einzusetzen.

 Vor der Himmelfahrt-Kirche: Weihbischof Wilfried Theising mit (v. li.) Karl-Heinz Ortlinghaus, Heinz Hemmers, Ansgar Borgmann und Stefan Sühling.

Vor der Himmelfahrt-Kirche: Weihbischof Wilfried Theising mit (v. li.) Karl-Heinz Ortlinghaus, Heinz Hemmers, Ansgar Borgmann und Stefan Sühling.

Foto: bosmann

"Ein Jubiläum ist immer auch ein Ausblick", sagte Weihbischof Wilfried Theising. In seiner Predigt im Festgottesdienst zum 150-jährigen Bestehen der Honnerbach-Stiftung verband der Bischof den Blick zurück auf die Gründung der Stiftung im Jahr 1862 mit der Ermutigung, sich weiterhin für Kinder in Not und die Rechte von Kindern einzusetzen. Theising stellte das soziale Engagement der HonnerbachStiftung in die Tradition christlicher Nächstenliebe. Die Messe in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt wurde von Chorsängern und Solisten unter der Leitung von Willem Winschuh musikalisch gestaltet.

Wechselvolle Geschichte

Einen Einblick in die Geschichte der Honnerbach-Stiftung gab Karl-Heinz Ortlinghaus beim anschließenden Empfang im Pfarrheim. Die Römisch-katholische Joseph Honnerbach'sche Bürgerwaisenhaus-Stiftung Wesel wurde 1862 mit "landesherrlicher Genehmigung" gegründet. Stifter war der Weseler Fleischermeister Joseph Honnerbach.

Das erste Waisenhaus wurde am Kaltenberg errichtet. 1969 war das Gebäude zu klein geworden, und es erfolgte der Umzug in ein neues Haus an der Rheinstraße, das 1945 den Bombenangriffen zum Opfer fiel und nach dem Krieg an der Sandstraße neu errichtet wurde. 1973 übernahmen Laienkräfte die Leitung des ehemals von Ordensschwestern geführten Kinderheimes. Seit 2007 steht das Kinderheim "Haus Honnerbach" in Trägerschaft des Caritas-Verbandes Dinslaken-Wesel.

Die Stiftung kümmert sich heute vor allem um die Durchführung von Ferienfreizeiten für Kinder und verwaltet den Immobilienbestand. Durch die Trägerschaft der Stiftung sei das Fortbestehen des katholischen Ferienwerks der Gemeinden St. Martini und St. Mariä Himmelfahrt gesichert worden, betonte Ortlinghaus. In seinem Vortrag gab er auch Einblicke in die ursprüngliche Satzung der Stiftung und ihre historisch bedingten Anpassungen.

Dr. Klaus Winterkamp, Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes im Bistum Münster, ermahnte dazu, den "Blick für die Zeichen der Zeit" für künftige Herausforderungen zu bewahren. Die Stiftung sei ein Beleg dafür, wie privates ehrenamtliches Engagement und institutionelles Engagement gemeinsam nachhaltig wirken können. "Caritas ist das Kerngeschäft der Kirche. Sie ist unverzichtbarer Wesensausdruck ihrer selbst", betonte Winterkamp. Ohne ihre sozialen Netzwerke drohe Kirche ihre Relevanz in der Gesellschaft zu verlieren.

(krsa)
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