Schermbeck Solar-Feld: Investor will bauen

Schermbeck · Wird die Fotovoltaikanlage an der Lohstege realisiert? Diese Frage stellte jüngst die SPD. Seit Mittwoch steht fest: Für Solaranlagen auf Ackerflächen soll ab Sommer kein Geld mehr fließen. Der Investor hofft auf Bestandsschutz.

"Unser Interesse am Projekt ist nach wie vor groß. Wir stehen in den Startlöchern", versichert Wilhelm Küpper. Der 59-jährige Schermbecker will gemeinsam mit seinem Sohn Stephan (34) auf einer 1,8 Hektar großen Ackerfläche an der Lohstege eine Fotovoltaikanlage betreiben. "Deutschlands Marktführer" in Sachen Solar soll dem Eigentümer dort eine Anlage schlüsselfertig aufs Feld setzen. "Mehrere 10 000 Euro werden in das Projekt fließen", sagt Wilhelm Küpper. "Seit einem Jahr arbeiten wir an der Umsetzung und hoffen, dass uns nun die Bundesregierung keinen Strich durch die Rechnung macht."

Dreh- und Angelpunkt für das Solar-Feld an der Lohstege sei der am Mittwoch vom Kabinett beschlossene Gesetz-Entwurf (siehe Info). Küpper: "Es kommt auf den genauen Gesetzestext an. Sollte es für geplante Flächen eine Übergangsregelung, also Bestandsschutz geben, spielt der Stichtag 1. Juli für uns keine Rolle." Erhält der Bestandsschutz und damit die Förderung von derzeit 28,75 Cent pro Kilowattstunde keinen Platz im Gesetz, wird die Anlage für die beiden Schermbecker Investoren unrentabel.

Lob an Verwaltung

"Gibt es keine Einspeisungsvergütung für unsere Fläche mehr, dann können wir auch nicht bauen", sagt Küpper. Er fragt: "Wer soll uns dann den Strom abnehmen?" Rund 500 Kunden selber suchen, das sei utopisch. Verwaltung und Politik haben unterdessen einen weiteren Schritt in Richtung Planungsrecht und Baugenehmigung gemacht (RP berichtete). Amtsleiterin Irmgard Schwenk erklärt: "Wir werden uns Mühe geben, rechtzeitig die Voraussetzungen für die Fotovoltaikanlage zu schaffen." Der Bebauungsplan kommt am 14. April erneut in den Ausschuss und dann am 20. April in den Rat.

Im Anschluss stimmt die Bezirksregierung über die Änderung des Flächennutzungsplanes ab. Drei Monate habe man in Düsseldorf dafür Zeit. Parallel kann der Investor den Bauantrag bei der Gemeinde stellen. "Je länger die Bezirksregierung braucht, desto schneller ist der 1. Juli", rechnet Küpper. Wird der Stichtag überschritten, "dann kann nur noch der Bestandsschutz das Solar-Feld retten", berichtet der Schermbecker, der ausdrücklich die Verwaltung und Bauamtsleiterin Irmgard Schwenk für ihren großen Einsatz lobt.

Warum es bis Ende 2009 ruhig um das Projekt geworden ist, begründet Küpper mit Preisverhandlungen. "Bis Ende Dezember hätten wir keine Baugenehmigung bekommen. Zum 1. Januar wurde dann erneut die Förderung gekürzt. Wir mussten klären, ob das geplante Solar-Feld nach wie vor rentabel für uns ist."

(RP)
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