Wesel Senioren Zeit und Lebensmut schenken

Wesel · Das Projekt "beieinander": Ehrenamtliche Seniorenbegleiter besuchen ältere Menschen und vertreiben die Einsamkeit. Die Besuche sind für alle Beteiligten ein Gewinn. Aber: Den Begleitern fehlen die Senioren – viele bleiben lieber allein.

 Wenn Karin Kirchner (Foto Mitte, rechts) Paula Gabriel samstags in ihrer gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung besucht, gehen die beiden Frauen meist spazieren – und reden dabei auch über Probleme. "Mein Leben ist durch Karin reicher geworden", sagt die 66-Jährige, die nicht gerne allein ist.

Wenn Karin Kirchner (Foto Mitte, rechts) Paula Gabriel samstags in ihrer gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung besucht, gehen die beiden Frauen meist spazieren – und reden dabei auch über Probleme. "Mein Leben ist durch Karin reicher geworden", sagt die 66-Jährige, die nicht gerne allein ist.

Foto: Jürgen Bosmann

Das Projekt "beieinander": Ehrenamtliche Seniorenbegleiter besuchen ältere Menschen und vertreiben die Einsamkeit. Die Besuche sind für alle Beteiligten ein Gewinn. Aber: Den Begleitern fehlen die Senioren — viele bleiben lieber allein.

 Wenn Karin Kirchner (Foto Mitte, rechts) Paula Gabriel samstags in ihrer gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung besucht, gehen die beiden Frauen meist spazieren – und reden dabei auch über Probleme. "Mein Leben ist durch Karin reicher geworden", sagt die 66-Jährige, die nicht gerne allein ist.

Wenn Karin Kirchner (Foto Mitte, rechts) Paula Gabriel samstags in ihrer gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung besucht, gehen die beiden Frauen meist spazieren – und reden dabei auch über Probleme. "Mein Leben ist durch Karin reicher geworden", sagt die 66-Jährige, die nicht gerne allein ist.

Foto: Jürgen Bosmann

Der Samstag ist für Paula Gabriel (66) der schönste Tag in der Woche. Dann bekommt sie Besuch von Karin Kirchner (58). Die beiden treffen sich in Paula Gabriels gemütlicher Zwei-Zimmer-Wohnung in der Weseler Innenstadt. Sie plaudern, sprechen auch ganz offen über ihre Alltags-Probleme, trinken Kaffee. Sie gehen zum Wochenmarkt, genießen einen Spaziergang am Rhein. "Mein Leben", sagt Paula Gabriel, "ist durch Karin reicher geworden." Dabei streichelt sie ihren Arm. Beide schauen sich an und lächeln.

 Wenn Karin Kirchner (Foto Mitte, rechts) Paula Gabriel samstags in ihrer gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung besucht, gehen die beiden Frauen meist spazieren – und reden dabei auch über Probleme. "Mein Leben ist durch Karin reicher geworden", sagt die 66-Jährige, die nicht gerne allein ist.

Wenn Karin Kirchner (Foto Mitte, rechts) Paula Gabriel samstags in ihrer gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung besucht, gehen die beiden Frauen meist spazieren – und reden dabei auch über Probleme. "Mein Leben ist durch Karin reicher geworden", sagt die 66-Jährige, die nicht gerne allein ist.

Foto: Jürgen Bosmann

Karin Kirchner aus Rheinberg ist Seniorenbegleiterin des vor einem Jahr vom Rotary Club Wesel-Dinslaken ins Leben gerufenen Projekts "beieinander" (siehe Info-Box). Ältere Menschen, die ohne soziale Kontakte in ihren eigenen vier Wänden zu vereinsamen drohen und oft tagelang mit niemandem sprechen, und engagierte Ehrenamtler zusammenzubringen, ist die Aufgabe von Projekt-Koordinatorin Conny Haß.

Über das Seniorenbüro der Stadt hat sie von Paula Gabriel gehört, die sich nach dem Tod ihres Lebensgefährten in der Etagenwohnung in Schepersfeld nicht mehr wohl- und vor allem auch allein gefühlt hat. "Ich habe dann Frau Gabriel im Herbst 2012, ein halbes Jahr vor ihrem Umzug in die City, besucht, mir dabei einen Eindruck verschafft und dann überlegt, wer von unseren Begleitern gut zu ihr passen könnte", erzählt Conny Haß. Karin Kirchner, bis vor kurzem Sekretärin in einer Düsseldorfer Unternehmensberatung und nun in der Ruhephase der Altersteilzeit, schien ihr geeignet. Und tatsächlich. "Als wir uns kennengelernt haben, hat die Chemie sofort gestimmt", sagt Karin Kirchner, die auf "beieinander" durch einen Infostand am Evangelischen Krankenhaus aufmerksam geworden ist.

Zwei Drittel der "beieinander"-Helfer sind Frauen ab Mitte 50, die monatlich geschult werden und sich bei regelmäßigen Treffen mit anderen Betreuern austauschen. Dass sich nach gut einem Jahr nicht mehr als 13 "Pärchen" gebildet haben, hat vor allem einen Grund: Es gibt nicht genügend Senioren, die besucht werden möchten. "Da existieren viele Hemmschwellen", weiß Conny Haß. Mehreren Kirchengemeinden und dem Gesamtpresbyterium ist der Besuchsdienst intensiv vorgestellt worden. Die Damen des Seniorenbüros wissen bescheid, die Krankenhäuser ebenfalls. "Doch die Resonanz bleibt gering", bedauert Conny Haß. Es sei offenbar so, dass viele Senioren bewusst alleine bleiben wollen und Fremden gegenüber äußerst misstrauisch sind.

Paula Gabriel, die 1986 mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann aus Hamburg nach Wesel kam, ist da aus ganz anderem Holz geschnitzt: "Ich bin sehr gerne mit Menschen zusammen." Froh sei sie, dass es das "beieinander"-Projekt gibt, dem sie die "wunderbare Freundschaft mit Karin" verdankt. "Ich kann nur jedem raten, der sich nach Kontakten sehnt, sich an den Besuchsdienst zu wenden." Sie freut sich schon auf nächsten Samstag.

(RP)
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