Lehrer und Lehrerinnen verlassen die Gmynasien AVG und KDG verabschieden zahlreiche Urgesteine
Wesel · Die beiden Weseler Gymnasien haben sich wenige Stunden vor Beginn der Sommerferien in zwei stimmungsvollen Veranstaltungen von mehreren Kollegen verabschiedet, die schon während der Corona-Pandemie in den Ruhestand getreten sind beziehungsweise nun in Pension gehen. So lief das ab.
Alle Jahre wieder kommen – jedenfalls in den beiden Weseler Gymnasien – wenige Stunden vor Beginn der Sommerferien die Kollegien (und kontaktfreudige Pensionäre) zusammen, um Abschied zu nehmen. Abschied von Kollegen, die nun in den Ruhestand treten beziehungsweise in den vergangenen Monaten in den Ruhestand getreten sind. Manche von ihnen haben ihrer Schule so lange die Treue gehalten, dass in den Reden gerne mal von Urgesteinen gesprochen wird.
Donnerstagabend hielt Karen Schneider, die Direktorin des Konrad-Duden-Gymnasiums, in der Mensa eine Laudatio auf drei Lehrerinnen und zwei Lehrer, von denen sie drei zu den Urgesteinen zählt. Recht hat sie. Hugo Holland (Bio, Geschichte) verlässt das KDG nach 40 Jahren, Rainer Stammkötter (Mathe, Sport) nach 38 und Gisela Wirges (Bio, Chemie, Erdkunde) nach 35 Jahren. Macht zusammen 113 Jahre. Rita Matenaers (Französich und Philosophie) war 18 Jahre am KDG, Maria Koppe (Englisch und katholische Religion) zwölf Jahre. Wobei Maria Koppe, Gisela Wirges und Rainer Stammkötter bereits vor einem Jahr in den Ruhestand getreten sind, Hugo Holland vor einem halben Jahr. Wegen der Corona-Pandemie konnten sie alle nicht feierlich verabschiedet werden. Doch das wurde nun nachgeholt.
Wie kamen die Kollegen einst zum KDG? Welche Aufgaben haben sie übernommen? Was hat sie ausgemacht? Was bleibt unvergessen? Karen Schneider fand (humorvolle) Antworten auf alle diese Fragen. Unvergessen bleibt beispielsweise Maria Koppes fröhliches „Bis neulich“, wenn sie das Sekretariat verließ. Rainer Stammkötter wird als beliebter Lehrer, als Mensa-Chef und „Pfleger“ des Lehrerzimmerkühlschranks in Erinnerung bleiben. Gisela Wirges hat das Konrad-Duden-Gymnasium dazu geführt, als MINT-freundliche Schule zertifiziert zu werden und sich damit Respekt erworben. Hugo Holland fuhr täglich von Ginderich mit dem Rad zur Schule und war als Klassenfahrtbegleiter äußerst beliebt. Und Rita Matenaers wird nicht zuletzt wegen ihres offenen Herzens vor allem von den Kolleginnen im „hinteren Lehrerzimmer“ vermisst werden.

Die ehemalige AVG-Direktorin Dorotheé Brauner (Mitte) wurde gestern offiziell in den Ruhestand verabschiedet. In Pension bzw. in Rente sind jetzt auch (v. l.): Imgard Schomecker, Heiner Allroggen, Norbert Platte, Michael Hammel, Sekretärin Erika Donners und Angelika Milles-Ottinger.
Foto: Klaus NikoleiOrtswechsel. Während der Abschiedsfeier des Andreas-Vesalius-Gymnasiums im Bühnenhaus wurden am Freitag nicht nur die Lehrer Irmgard Schomecker, Angelika Milles-Ottinger, Norbert Platte, Michael Hammel und Heiner Allroggen verabschiedet, sondern auch Sekretärin Erika Donners und die langjährige Schulleiterin Dorothée Brauner. Brauner war vor einem halben Jahre in den Ruhestand getreten, konnte wegen der Pandemie allerdings nicht gebührend verabschiedet werden, wie ihr Nachfolger Sebastian Hense in seiner Rede betonte. „Du hast bis zu deinem letzten Arbeitstag unser AVG mit vollem Einsatz, mit großem Engagement, mit voller Hingabe geleitet. Dabei bist du auch über die Belastungsgrenze hinaus gegangen“, so Hense.
Natürlich gab es auch für die nun scheidenden Lehrer reichlich Lob. „Ihr habt in den zurückliegenden Jahrzehnten erheblich dazu beigetragen, dass unsere Schule das ist, was sie ist. Eine Schule mit Herz, in deren Mittelpunkt unsere Schülerinnen und Schüler stehen. Vieles haben wir, vieles habt Ihr, helfend, stützend darum herum gebaut.“
Angelika Milles-Ottinger (Sport, Französisch) dankte er vor allem für die „unglaublich schönen Veranstaltungen im Bühnenhaus, die du auf die Beine gestellt hast“. Zu Irmgard Schomecker (Englisch, katholische Religon), die an zahlreichen Gottesdiensten mitgewirkt hat, sagte er unter anderem: „Ich bin immer noch schwer beeindruckt, wie du dich der Digitalisierung in der Corona-Zeit gestellt hast.“ Michael Hammel (SoWi, Englisch) bezeichnete er als „wirklich guten Pädagogen, der mir und Peter Reinecke das Segeln beibringen konnte“. Heiner Allroggen (Sport, Latein), der lange Zeit der Vorsitzende des Lehrerrates war, dankte Hense dafür, „dass Du dich in deiner unaufgeregten und äußerst kollegialen Art für die Belange der Kolleginnen und Kollegen eingesetzt hast“. Und Norbert Platte (Chemie, Bio) bescheinigte der Schulleiter, „dass Du mit deiner unaufgeregten, immer schülerzugewandten Art eine große Bereicherung warst – überall dort, wo du dich eingemischt hast.“
Übrigens wurden die Neupensionäre von den anwesenden Altpensionären nur zu gerne in ihren Reihen willkommen geheißen.