Woher der neue Name stammt Förderschule nimmt Betrieb in Ringenberg offiziell auf

Ringenberg · Die Eröffnung der Wilhelmine-Bräm-Schule in Ringenberg findet nach langen Diskussionen am Montag statt. Sie schließt die rechtsrheinische Lücke bei den Förderschulen. Träger ist der Neukirchener Erziehungsverein.

 Am Montag beginnt der Betrieb an der Förderschule in Ringenberg. Am Freitag waren noch Handwerker für die Vorbereitungen im Einsatz.

Am Montag beginnt der Betrieb an der Förderschule in Ringenberg. Am Freitag waren noch Handwerker für die Vorbereitungen im Einsatz.

Foto: Thomas Hesse

Am Montag, 10. Januar, startet der Unterricht in der Wilhelmine-Bräm-Schule in Ringenberg. Der Neukirchener Erziehungsverein hat die frühere Grundschule Ringenberg mit diesem Namen versehen. Der Träger schließt mit seinem neuen Standort in der nicht mehr betriebenen Dorfschule eine rechtsrheinische Lücke beim Förderschulangebot. Bisher müssen die Förderschüler aus dem rechtsrheinischen Raum im Busverkehr eingesammelt und quer durch den Kreis Wesel zum linksrheinischen Standort im recht weit entfernten Neukirchen-Vluyn gefahren werden.

Die Stadt Hamminkeln hatte die Ansiedlung in der nicht mehr betriebenen Schule favorisiert, um so das Dorf aufzuwerten und die Immobilie weiter für schulische Zwecke nutzen zu können. Darüber hatte es eine lange, kontroverse Debatte gegeben. Unter anderem galt eine Wohnbebauung als Alternative. Die Betriebserlaubnis für die neue Schule gilt nun ab 10. Januar, und das will der Träger auch sofort nutzen. Zuletzt hatte es geheißen, dass eine offizielle Einweihung angesichts der Corona-Pandemie erst für Ostern eingeplant würde. Jetzt gibt es den offiziellen Akt schon zu Schulbetriebsbeginn. Zu einer Open Air-Eröffnung der Förderschule am Montag im kleinen Kreis sind vom Neukirchener Erziehungsverein die Medien eingeladen.

An der Förderschule werden 64 Schüler und Schülerinnen unterrichtet, deren Wohnsitz überwiegend im rechtsrheinischen nördlichen Kreisgebiet Wesel liegt. Es können Schulabschlüsse in den Bildungsgängen der Hauptschule (Klasse neun und zehn) sowie im Bildungsgang Lernen erreicht werden. Die Wilhelmine-Bräm-Schule ist Teil des Förderschulverbundes mit rund 650 Schülern im Neukirchener Erziehungsverein.

Bei der Namensgebung für die Förderschule hat der Träger auf örtliche Belange offensichtlich verzichtet. Ein rechtsrheinischer Bezug ist nicht zu erkennen, schon gar nicht ein Bezug aufs Dorf. Im Vorfeld und bei der Standortdebatte hatte der Verein geäußert, den Kontakt zu den Vereinen im Dorf und den Grundschulen Hamminkelns zu suchen. Wie das konkret aussehen soll, konnte eine Sprecherin auf Anfrage noch nicht sagen.

Der Ringenberger Standort wird nun benannt nach Wilhelmine Bräm. Sie war die Ehefrau von Andreas Bräm, dem Gründer des Neukirchener Erziehungsvereins. In Neukirchen ist ein Platz nach ihr benannt. Johanne Wilhelmine Henriette Rappard, so ihr voller Name, war die Tochter eines Neukirchener Pfarrers und heiratete den aus der Schweiz stammenden Andreas Bräm im Jahr 1826. Sie unterstützte ihren Mann bei seinen wohltätigen Unternehmungen, vor allem kümmerte sie sich um junge Mütter mit Kindern. Das war die Keimzelle des Bräm-Hauses als Mütter- und Säuglingsheim in Neukirchen.

Für die Verwaltung endet das Projekt nach jetziger Berechnung mit Kosten in Höhe von 1,77 Millionen. Kostensteigerungen wegen Bauen im Bestand, Baukonjunktur und Baustosspreisen hatte es gegeben. Die Sanierung ist nun abgeschlossen, wenn auch terminlich verspätet. In den nächsten Wochen stehen noch Restarbeiten und Pflegearbeiten im Außenbereich an.

Vorher findet aber bereits die Eröffnung statt. Sprechen werden Dagmar Friehl, Geschäftsbereichsleiterin Jugendhilfe beim Erziehungsverein, Christine Breitkopf, die Leiterin der neuen Schule, sowie Pfarrerin Annegret Puttkammer, die auch Direktorin des Neukirchener Erziehungsvereins ist. Bürgermeister Bernd Romanski hält ein Grußwort.

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