Schermbeck Schule wird zum historischen Jahrmarkt

Schermbeck · Mehr als 800 Kinder und Jugendliche haben zum Gesamtschul-Jubiläum ein tolles Fest auf die Beine gestellt.

 Asterix und sein starker Freund Obelix blieben beim Fest der Gesamtschule Schermbeck so lange regungslos stehen, bis sie durch eine Geldspritze zu neuem Leben erwachten.

Asterix und sein starker Freund Obelix blieben beim Fest der Gesamtschule Schermbeck so lange regungslos stehen, bis sie durch eine Geldspritze zu neuem Leben erwachten.

Foto: Scheffler

Parallel zur zweimaligen Vorführung des Zirkusprogramms veranstaltete die Schermbecker Gesamtschule am Samstag einen "Historischen Jahrmarkt".

Da an der Gestaltung des Zirkusprogramms nur 250 Schüler mitwirken konnten (RP berichtete), gingen Schüler und Lehrer auf die Suche nach einem Parallel-Projekt für die übrigen 800 Kinder und Jugendlichen. Es sollte im Jubiläumsjahr der Schule, die vor 25 Jahren gegründet wurde, ein Event sein, in das man möglichst alle Schüler einbezieht.

Die Lehrer Heike Ahr und Peter Grotendorst übernahmen die Organisation. "Wir haben altersübergreifende Gruppen gebildet, weil dies für die Schulgemeinschaft gut ist", erläuterte Grotendorst die Zusammensetzung der etwa 50 Arbeitsgruppen. Lediglich in der Jahrgangsstufe 5 habe man das Klassenprinzip beibehalten, weil es bei den Schulneulingen wichtig sei, erst einmal klassenintern zusammenzuwachsen.

Auf dem Schulhof, auf der Freifläche nördlich und östlich des E-Gebäudes und im Bereich der ehemaligen Turnhalle waren einfallsreich gestalteten Stände zu finden. Ein Teil der Gruppen entschied sich für die Darbietung künstlerischer Aktivitäten. Acht Schülerinnen der Q1-Stufe hatten in eigener Regie mittelalterliche Tänze einstudiert, mit denen sie während des siebenstündigen Jahrmarktes zu fünf unterschiedlichen Terminen die Zuschauer begeisterten. Die Tanzgruppe war ein echter Hingucker.

Fünf Schülerinnen und Schüler der Q2-Stufe trugen auf der Bühne neben der Aula mit ihrer Lehrerin Bärbel Cullmann mittelalterliche Spielmusik aus der Sammlung des Pierre Phalèse vor. Nebenan dienten Stabpuppen zur Vorstellung von Schätzen aus der Fülle alter deutscher Märchen.

An anderer Stelle blieben Obelix, eine Hutmacherin und ein Pharao so lange an ihrem Platz bewegungslos stehen, bis sie durch eine Geldspende erlöst wurden und den Standplatz für die nächste Statue räumen durften. Der Oberstufen-Kunstkurs hatte unter Leitung von Sabina Wichmann große Figuren gemalt, deren Gesichtsfeld ausgespart blieb, um Besuchern des Jahrmarktes Gelegenheit zu geben, ihr Gesicht von der Rückseite der Figuren aus in das leere Gesichtsfeld zu drücken und sich so als Elvis, als Kraftprotz, Tänzerin oder Super-Woman fotografieren zu lassen.

Ein Teil der Schüler stellte sein handwerkliches Geschick unter Beweis. Manche stellten Nachbildungen der Wappen Schermbecks und seiner Nachbargemeinden her. Mit ihrer Lehrerin Sarah Waschul schuf die 5d Lesezeichen in der Form von Scherenschnitten. Eine Töpfergruppe gestaltete schmucke Aschenbecher, nette Kerzenhalter und allerlei weihnachtliche Dekos. Schlüsselanhänger, Untersetzer und Türstopper bot die Filzgruppe zum Verkauf an. Ein Stückchen weiter wurden bunte Dream-Catcher zu Blickfängen.

Zahlreiche Stände lockten mit ihren Spielangeboten. Ob Dosenwerfen oder Münzsuche im Heu, ein Gang durch die Gruselstube "Hall of death" im Keller oder über den Mausefallenparcours: Langeweile konnte nicht aufkommen. Beim Nagelschlagen schafften es nur ganz, ganz wenige - unter ihnen der 14-jährige Jonas Nothelle - einen Nagel mit einem einzigen Schlag im Balken zu versenken.

Wikinger-Schach, Steinestoßen, Bogenschießen mit selbst gebastelten Bögen aus Nussbaumholz und der Versuch, den Gegner mit gefüllten Strohsäcken von einem Schwebebalken zu fegen: Spielen und Kräftemessen konnte man an vielen Ständen. Beim Wissenstest konnte man erfahren, dass die Rechte für einen Jahrmarkt von den Bauern vergeben wurden und dass der erste deutsche Jahrmarkt im Jahre 1010 stattfand.

(hes)
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