Ausbildung Eine Serie Von "ausbildungsinitiative Kreis Wesel" Und Rp (folge 11) Schüler sollen Berufe ausprobieren

Wesel · Vertiefte Berufsorientierung an der Hamminkelner Akademie Klausenhof hilft bei Wahl der Lehrstelle.

 Unter der Anleitung von Bruno van Heumen lernen Hamminkelner Hauptschüler am Dingdener Klausenhof das Arbeiten mit Holz.

Unter der Anleitung von Bruno van Heumen lernen Hamminkelner Hauptschüler am Dingdener Klausenhof das Arbeiten mit Holz.

Foto: Ekkehart Malz

KreiS WESEL Das Quintett der Schüler der Hauptschule Hamminkeln ist das beste Beispiel dafür, wie sinnvoll die vertiefte Berufsorientierung sein kann, die die Akademie Klausenhof in Hamminkeln-Dingden nun seit acht Jahren anbietet. "Junge Menschen sollen sich ausprobieren", nennt Klemens Naffin, Koordinator der Maßnahme am Klausenhof, das Motto dieser im Auftrag der Agentur für Arbeit in Wesel durchgeführten Orientierung. Und Yasmin, Nadine, Lennard, Philipp und Dennis, alle im Alter von 14 und 15 Jahren, haben sich ausprobiert und dabei ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Yasmin hatte beispielsweise schon vorher mit dem Beruf der Friseurin geliebäugelt. Sie ist durch die Maßnahme in ihrer Vorliebe bestätigt worden. Dies ist zumindest ihr Urteil, nachdem sie bei der Berufsorientierung, wie vorgesehen, auch in vier andere Bereiche hinein geschnuppert hat. Naffin erklärt, wie die Maßnahme abläuft. "Drei Bereiche können sich die Schüler selbst aussuchen. Zwei werden von uns ausgesucht. So lernen sie in kurzer Zeit fünf verschiedene Berufe kennen und wir können sehen, wie sie dort klarkommen."

Insgesamt stehen den Schülern 15 völlig unterschiedliche Bereiche zur Verfügung, hinter denen sich mehrere Ausbildungsberufe verbergen. Eine Woche lang lernen sie dann jeden Tag einen anderen Beruf kennen, wobei jeder "Arbeitstag" so realitätsnah wie möglich und unter Fachanleitung gestaltet wird. Nadine machte dabei die Erfahrung, dass der Bereich Hotel und Gastronomie für sie ein echte Alternative ist. "Daran hatte ich vorher nicht gedacht", sagt die 15-Jährige, die nun demnächst ein Praktikum im Weseler Hotel Tannenhäuschen absolviert. Philipp konnte sich gleich für mehrere Bereiche begeistern. "Pneumatik war sehr interessant, aber auch Verkauf könnte ich mir gut vorstellen", meint er. Sein Schulkollege Dennis hat sich dagegen vorerst festgelegt. "Technik ist nicht so mein Ding. Der Verkauf ist da eher was für mich."

Klemens Naffin streicht aber auch heraus, dass sich nicht jeder Schüler im Anschluss an die Berufsorientierung endgültig festlegt. "Das ist auch nicht ausschließlich das Ziel. Es hilft ja auch schon, herauszufinden, welcher Beruf überhaupt nicht in Frage kommt." Lennard ist hierfür ein passendes Beispiel, denn in den handwerklichen Sparten "fand ich mich nicht wieder". Aber auch der umgekehrte Fall kommt hin und wieder schon mal vor. "Es gab einen Schüler, der etwas mit Computern machen wollte, am Klausenhof aber den Spaß an Holzarbeiten entdeckte", erzählt Naffin. Im Anschluss an die Berufsorientierung wird von jedem Schüler ein Fähigkeitsprofil erstellt. Noch ein Fingerzeig für die Jugendlichen, wie sie sich beruflich orientieren sollten.

(me)
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