Auf dem Fusternberg Schützen schicken „Schluckimpfung“ per Post

Fusternberg · Mit einer witzigen Aktion setzen die Fusternberger Schützen in der Corona-Pandemie auf Zusammenhalt. Auch sie haben jetzt ihr Fest, das vom 4. bis 7. Juni stattfinden sollte, absagen müssen.

 Die Fusternberger sagen ihr Schützenfest ab und „impfen“ ihre Mitglieder auf dem Postweg.

Die Fusternberger sagen ihr Schützenfest ab und „impfen“ ihre Mitglieder auf dem Postweg.

Foto: Schützen Fusternberg

„Der Vorstand bedauert es zutiefst,  nicht mit den Kameraden, Familien und Freunden in diesem Jahr feiern zu können“, teilten Thomas Neuköther und Stefan Seiler mit. „Der Vorstand würde es allerdings noch mehr bedauern, durch Leichtsinn und Begünstigung der Infektion Familienmitglieder, Freunde und Kameraden für immer zu verlieren. Wir als Fusternberger Schützen sind uns unserer gesellschaftlichen und moralischen Verpflichtung bewusst.“ Gleichwohl haben sich die Verantwortlichen etwas einfallen lassen: die Fusternberger Schluckimpfung. Der hochprozentige Gruß kommt nun per Post zu den Mitgliedern.

Präsident André Nitsche hatte die Idee, sich bei allen Mitgliedern in dieser Form zu bedanken. Dabei holte er den amtierenden König Mike Hötten ins Boot. Dieser war so begeistert, dass er die rund 600 „Fusternberger Schluckimpfung“-Fläschchen sponserte. Die Hauptmänner Thomas Struttmann und Arndt Bongers kümmern sich mit ihren Vorständen um die Verteilung der Fläschchen, die mit der neuen Ausgabe der Vereinszeitschrift „Schützeninfo“ verschickt wird. Damit sollen sich die Schützen mit ihren Lieben gegen schlechte Laune wegen des Fest-Ausfalls impfen und dabei fotografieren lassen. Ziel ist eine Collage für die Ende des Jahres erscheinende Vereinszeitschrift – „als eine Art Zeitzeugnis, dieses (hoffentlich) einmaligen Ereignisses“, sagen die Protagonisten.

Zudem sollen die Mitglieder getreu dem Motto „Jacke aus, Fahne raus!“, die Vereinsfahne vom 4. bis 7. Juni auf dem Fusternberg und im gesamten Stadtgebiet wehen lassen. Das soll signalisieren, dass auf privaten Feierlichkeiten wie dem Aufstellen der Fahne keine Uniform getragen werden soll. „Die Weseler Schützenfamilie hält in der schwierigen Zeit eng zusammen, daher bleibt dieses Jahr die Uniform im Schrank, aber die Fahne weht als Zeichen unserer Solidarität“, heißt es in dem Schreiben. Unter Einhaltung der Corona-Regeln will der Geschäftsvorstand der Toten in einer würdevollen Feierstunde mit Kranzniederlegung am Fusternberger Ehrenmal gedenken. Und die Fusternberger blicken voraus. So nutzt der Wirt des Vereinsheims „Zum Fusternberger“ den Lockdown zur Renovierung. Verein und Wirt hoffen, dass die schwierige Zeit bald ein Ende hat und die Vorfreude auf das Fest 2021 umso größer wird.

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(fws)
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