Hamminkeln Schlierf bekräftigt sein Nein zum Fracking

Hamminkeln · Während sich in Berlin die Anzeichen mehren, dass an einigen Stellen die starre Haltung gegen Fracking zu Gewinnung von Erdgas bröckelt und der Widerstand aufgebrochen wird, steht Hamminkeln weiter fest in der Reihe derer, die diese mit vielen Risiken behaftete Fördertechnologie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern möchten.

Hamminkeln: Schlierf bekräftigt sein Nein zum Fracking
Foto: Ferl

Wie Technik-Vorstand Thomas Dreier im Umweltausschuss berichtete, sei dem Konzern Dart Energy (Europe) Limited von der Bezirksregierung Arnsberg ganz aktuell die "Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen zu gewerblichen Zwecken im Feld Saxon 1 West" verlängert worden.

Obwohl diese Erlaubnis noch längst kein amtliches Einverständnis zum Bohren bedeutet und lediglich den Claim absteckt, sieht die Stadt das weiter sehr kritisch. "Wir müssen jetzt sehen, wie wir damit umgehen", sagte Dreier.

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International aufgestellte Konzerne haben ihre Felder in der Bundesrepublik schon lange abgesteckt. Bürgermeister Holger Schlierf äußerte in dem Zusammenhang die Befürchtung, dass beim Bohren nach Erdgas in tiefen Gesteinsschichten schon mangelhafte "Transparenz" zum echten Problem werden könnte.

Die Konzern-Konstruktionen seien oft undurchschaubar, so dass man im Schadensfalle kaum wisse, wen man dafür denn später in Haftung nehmen könne. Er las eine skurril lange Kette von Konzernmüttern, -töchtern und geschwistern vor, um seine ernsthafte Sorge mit dem Mittel der Realsatire zu untermauern.

Auch in seiner Stellungnahme zu den Frackingplänen in den Niederländen macht Schlierf seine Haltung zur unkonventionellen Erdgasförderung unmissverständlich klar: "Ich lehne die Fracking-Pläne in den Niederlanden und anderswo ausnahmslos ab." Diese Fördermethode gefährde die natürlichen Lebensgrundlagen "in extremer Weise". Die Risiken, insbesondere für das Grundwasser, seien "nicht kalkulierbar".

(bp)
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