Schermbeck Schermbecker ist bester Metallbau-Azubi

Schermbeck · Ruben Westermann hat sein Handwerk im Betrieb "Moderne Metallgestaltung Ludger Zens" erlernt und ist kürzlich während der Abschlussfeier der Innung in Xanten für seine hervorragenden Prüfungsleistungen ausgezeichnet worden.

 Nach dem Abitur 2014 hat der aus Recklinghausen stammende Ruben Westermann bei Zens eine Ausbildung begonnen.

Nach dem Abitur 2014 hat der aus Recklinghausen stammende Ruben Westermann bei Zens eine Ausbildung begonnen.

Foto: Scheffler

Zu den 24 Gesellen aus der Region, die am vergangenen Sonntag im Xantener Schützenhaus vom Metallbauer-Obermeister Rainer Theunissen feierlich losgesprochen wurden (RP berichtete ausführlich), gehörte auch der Schermbecker Ruben Westermann, der im Beisein seiner Eltern als Prüfungsbester mit einer Urkunde und einem Geschenk besonders ausgezeichnet wurde.

Der gebürtige Recklinghäuser, der seit gut drei Jahren in Schermbeck wohnt, hatte den Schermbecker Betrieb Moderne Metallgestaltung Ludger Zens im Heetwinkel 42 bereits während eines einmonatigen Praktikums kennengelernt, das er als Schüler des Max-Born-Berufskollegs in Recklinghausen absolvieren musste.

Nach dem Abitur im Jahre 2014 verzichtete Ruben Westermann auf einen direkten Übergang zum Studium. "Ich wollte erst etwas Handwerkliches machen", begründet er in der Rückschau seine Entscheidung für einen Ausbildungsberuf. Der gute Eindruck, den er im Betrieb von Ludger Zens während des Praktikums hinterlassen hatte, wurde zum Schlüssel für die Ausbildung zum Metallbauer in der Fachrichtung Konstruktionsmechanik.

Das Abitur ermöglichte eine Verkürzung der dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit um ein ganzes Jahr. Während dieser Zeit erlernte Ruben Westermann unter Anleitung der beiden Meister Fabian Dahlhaus und Jan Bücker die Herstellung von Metallbauobjekten mit besonderen Schwerpunkten im Bereich von Geländern, Balkonen und Treppen aus Stahl und Edelstahl. Dabei lernte Ruben Westermann einen besonderen Vorteil eines kleineren Betriebes kennen. Da werden Auszubildende in aller Regel sehr schnell in alle Arbeitsprozesse eingeführt. So erlernte Ruben Westermann alle Arbeitsabläufe vom Aufmaß über die Herstellung bis hin zur Montage. Und das ganz offensichtlich richtig gut.

Die theoretische Prüfung fand bereits im Dezember vergangenen Jahres statt. Im Januar dieses Jahres wurden die Azubis zum praktischen Teil der Prüfung nach Moers eingeladen. "Ich wusste vorher nicht, welche Aufgabe mich erwartet", erzählt Ruben Westermann. Der Prüfungsausschuss überreichte eine schriftliche Anweisung. Zwei Tage Zeit blieben dem Schermbecker, um eine verstellbare Fernsehhalterung aus Stahl herzustellen, die man neigen und in der Länge verstellen kann, damit Fernsehgeräte unterschiedlicher Größe montiert werden können.

Beide Prüfungen zusammen ergaben die Note "sehr gut". Wenn es in der Gesamtnote "nur" für ein "gut" reichte, dann lag das an der Note "gut" der Zwischenprüfung. Dass es in dieser Phase der Ausbildung nicht zum "sehr gut" reichte, war zu erwarten und ärgert Ludger Zens mächtig. "Wie sollen denn junge Leute mit einer deutlich verkürzten Ausbildung bereits nach einem halben Jahr und bei zwei von fünf Wochentagen in der Berufsschule über die erforderlichen handwerklichen Fertigkeiten verfügen können?", hinterfragt der Fachmann die aktuell geltende Ausbildungsordnung und plädiert für eine zeitliche Versetzung der Zwischenprüfung gegenüber Lehrlingen mit einer dreieinhalbjährigen Ausbildung. Aber natürlich freut sich der Lehrherr auch über den tollen Erfolg seines Schützlings.

(hes)
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