Uwe Sander ist neuer König in Gahlen Der beste aller 75 Schützen

Gahlen · Uwe Sander regiert nun ein Jahr lang die Gahlener Bürgerschützen. Der 52-Jährige setzte sich in einem spannenden Schießwettbewerb durch. Für den neuen König könnte es keinen besseren Zeitpunkt für die Regentschaft geben.

 Das Königspaar Nadine Kleinsteinberg und Uwe Sander (3. und 4.v.l.) regiert in Gahlen. Neben ihnen stehen die beiden Hofpaare und Ersatz-Königsadjutant Matthias Rutert (3.v.r.).

Das Königspaar Nadine Kleinsteinberg und Uwe Sander (3. und 4.v.l.) regiert in Gahlen. Neben ihnen stehen die beiden Hofpaare und Ersatz-Königsadjutant Matthias Rutert (3.v.r.).

Foto: Helmut Scheffler

Als Hubert Rüter, Heinrich Stappert und Bernd Benien vom Böllerclub Hardinghausen am Freitagabend um 20.50 Uhr 21 Salutschüsse mit ihrer Gaskanone abfeuerten, jubelten die Offziere der dritten Kompanie besonders stark. Uwe Sander aus ihrer Gahlen-Bestener Kompanie verließ als bester Armbrustschütze den Schießstand auf dem Parkplatz Törkentreck.

„Ich hatte nicht damit gerechnet, aber ich freue mich riesig“, war die erste Reaktion des 52-jährigen Handwerksmeisters. Dass er ausgerechnet in dem Jahr, in dem sein Sohn Dean Sander zum ersten Mal als Feldwebel seinen Dienst im Bataillon verrichtet und sein Nachbar Matthias Rutert ihn an Stelle des erkrankten Königsadjutanten Burkhard Wischerhoff begleiten wird, bewertet Sander als einen glücklichen Zufall.

Am frühen Freitagnachmittag trafen sich die Schützen bei Mölder so lange zum Freibier, bis der Major Thorsten Scholten den Befehl zum Abmarsch gab. Der 1. Spielmannszug Gahlen begleitete die Schützen zum Schießstand. Im Schießwettbewerb, den Philip Uhlenbruck als König der Jahre 2020 bis 2022 mit der höchstmöglichen Ringzahl 24 eröffnete, gelangten 41 von insgesamt 75 Schützen ins erste Stechen. 18 Schützen gelang der Sprung ins zweite Stechen. Als die Zahl der treffsicheren Schützen nur noch langsam zurückgehen wollte, wurde die Schießscheibe in der Deckung verkleinert. Das half: Im vierten Stechen schafften nur noch Bernd Overbeck, Uwe Sander, Frank Schwichtenberg und Hendrik Overbeck eine Zwölf. In zwei weiteren Stechen schossen nur noch Frank Schwichtenberg und Uwe Sander zwölf Ringe. Im letzten Stechen schaffte Uwe Sander mit zwölf Ringen einen Ring mehr als sein Mitbewerber.

Während sich der König in spe mit einigen Offizieren zur Besprechung des weiteren Festablaufes in die Gaststätte Mölder zurückzog, wurden die letztjährigen Majestäten Philip Uhlenbruck und Lena Großblotekamp, die mit ihrem Throngefolge und vielen Freunden auf Mölders Garagenhof gefeiert hatten, vom Tambourkorps Möllen 1907 und seinem Bataillöner Jörg Payenberg auf dem Weg zum Festzelt begleitet, wo wenig später der Eröffnungsball begann, in dessen Verlauf die letztjährigen Majestäten noch einmal das Bad in der Menge der Untertanen genossen. Für Tanzmusik sorgte die Band 6th Avenue.

Am Samstag leitete Oberst Dominik Schneider bei richtigem Kaiserwetter die Inthronisation des neuen Königspaares. Neue Königin wurde die 31-jährige Steuerberaterin Nadine Kleinsteinberg, die am Bestener Bühnenberg aufgewachsen ist. Hofpaare sind Sven Nuycken und Edith Hülsemann sowie Stefan Kleinsteinberg und Nicole Rutert.

Nach der Proklamation, an der auch die Ehrenschützen Heinz-Wilhelm Pannebäcker, Heinzfried Schürmann, Alex Keller, Wolfgang Jörgens, Werner Krake, Lothar Schürmann, Günther Pannenbecker und Friedhelm Schwenzfeier teilnahmen, gratulierte Oberst Schneider dem diesjährigen Kinderschützen-Königspaar Jonah Beckmann und Franzi Lämmerwirt, dem Silberkönigspaar Joachim Huld und Anneliese Vengels, dem Kinderschützen-Silberpaar Simon Balster und Meike Kleinwächter und dem Goldkönigspaar Josef Bodinka und Ursula Feldkamp. Viel Beifall gab es für die Platin-Königin Hilde Benninghoven (Eifert), die im Jahre 1951 mit Gustav Mauritz regierte.

Als Sieger des Herren-Preisschießens, das im Rahmen des Familientages veranstaltet wurde, erhielt Klaus Schürmann den Wanderpokal der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe, Simone Beckmann den Wanderpokal der Bäckerei Schult und Mats Raabe den Wanderpokal der Gaststätte Zur Mühle.

Da ein Teil der Gahlener Schützen in Dorsten wohnt, ist es üblich, dass zwei Bürgermeister den neuen Majestäten gratulieren. So kamen auch diesmal der Schermbecker Bürgermeister Mike Rexforth und der Dorstener Bürgermeister Tobias Stockhoff. Sie gratulierten den neuen Majestäten, lobten den grenzüberschreitenden Kontakt der Schützen und die Bedeutung des Schützenvereins für den Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft.

Als nach der Inthronisation die Schützen unter musikalischer Begleitung des Tambourkorps Möllen und der Niederrheiner Gipfelstürmer über die Kirchstraße zum Ehrenmal an der Einmündung der Bruchstraße in die Kirchstraße marschierten, saßen die beiden Bürgermeister auf einer fahrbaren Feldapotheke, um die Schützen bei Bedarf mit „Hustensaft“, „Kreislaufmitteln“ oder Vitaminen zu versorgen. Am Ehrenmal wurde nach der Ansprache der beiden Presbyter Karsten Ruloff und Henning Horstkamp ein Kranz zu Ehren der gefallenen und vermissten Schützen niedergelegt. Durch die Siedlung am Schmetzberg und durch die Haus-Gahlen-Straße zogen die Schützen zurück zum Parkplatz Törkentreck. Dort fand die Parade statt. Beim abendlichen Krönungsball spielte die Band Moonlight zum Tanz auf.

Am Sonntag trat das Bataillon um 15 Uhr an, um nacheinander König und Königin in Besten abzuholen. Um 20 Uhr begann der Große Festball, mit dem das dreitägige Gahlener Schützenfest beendet wurde. 

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