SL-Naturenergie in Schermbeck Wie Vereine von Windenergie profitieren

Schermbeck · Acht Schermbecker Gruppen und Organisationen haben jetzt insgesamt 29.316 Euro von der SL Naturenergie Stiftung erhalten. Mit dem Geld sollen gemeinnützige Projekte in der Gemeinde gefördert werden. Eine Übersicht.

Von den 29.316 Euro, die von Robert Daniels (v.r.) symbolisch übergeben wurden, erhielten mehrere Vereine und Gruppe unterschiedliche Geldbeträge.

Von den 29.316 Euro, die von Robert Daniels (v.r.) symbolisch übergeben wurden, erhielten mehrere Vereine und Gruppe unterschiedliche Geldbeträge.

Foto: Helmut Scheffler

 Ein vorgezogenes Geschenk der SL Naturenergie-Stiftung erhielten jetzt die Vertreter von acht gemeinnützigen Gruppen und Vereinen aus Schermbeck. Bürgermeister Mike Rexforth in seiner Funktion als Vorsitzender des Vergabeausschusses der Stiftungstochter  „Stiftung im Windpark Schermbeck-Lühlerheim“ und Robert Daniels als Mitarbeiter der Firma SL Naturenergie überreichten im Rathaus den Vertretern der einzelnen Gruppen insgesamt 29.316 Euro.

Die Firma SL Naturenergie hat 2017 vier Windkrafträder im Schermbecker Ortsteil Damm weitgehend auf Ländereien der Stiftung Lühlerheim errichtet. Geschäftsführer Klaus Schulze-Langenhorst hatte schon damals versprochen, der Gemeinde finanziell etwas zukommen zu lassen. Dazu wurde 2018 die Stiftungstochter vorgestellt.

„Als Betreiber der Windkraftanlagen freuen wir uns sehr, mit Hilfe der Stiftungsgelder einmal jährlich Schermbecker Vereinen Dank sagen zu können“, betonte Robert Daniels. Während der gesamten Betriebszeit der Windenergieanlagen im Windpark Lühlerheim wird die Stiftung jährlich 1,5 Prozent des Netto-Stromeinspeiseertrags auszahlen. Gutachterlich wurde die Ertragssituation auf 32 bis 35 Millionen Kilowatt pro Jahr eingeschätzt. In den ersten zehn Jahren erhält die evangelische Stiftung Lühlerheim 0,5 Prozent, der Vergabeausschuss ein Prozent.  Ab dem 16. Betriebsjahr erhält der Vergabeausschuss nur noch 0,75 Prozent, also ebenso viel wie die Stiftung Lühlerheim.

Das Jahr 2021 war bezüglich der von den vier Windkraftanlagen im Windpark Lühlerheim zusammen erzielten Kilowatt ein normales Jahr, sodass der Vergabeausschuss wieder zahlreiche Wünsche erfüllen konnte. Zum Vergabeausschuss gehören Mitglieder der drei Heimatvereine, der Werbegemeinschaft, des Marketingvereins Wir sind Schermbeck und Bürgermeister Mike Rexforth.

2.700 Euro erhielten die Gahlener Feldbahnfreunde. Der 2007 gegründete Verein bewahrt und restauriert schmalspurige Feldbahnfahrzeuge. Ziele sind der Aufbau und Betrieb einer 600-mm-Feldbahn auf dem Hof Haferkamp im Gahlener Aap. Derzeit werden die Gleise für den nördlichen Teil der Strecke verlegt. 150 Meter müssen jetzt noch bis zum Streckenende und der erforderlichen Umfahrung planiert werden. Das Geld, so die beiden Vorstandsmitglieder Michael Nienhaus und Rainer Deutzmann,  soll für die Ausstattung des Informationszentrums verwendet werden.

3.000 Euro erhielt die Kirchengemeinde St. Ludgerus für ihre breit angelegte Jugendarbeit. Pastor Xavier Muppala berichtete über die Aktivitäten der Pfadfinder und der Messdiener, über die Landjugend, den Freitagabend-Treff, das Jugendmesse-Team und über das Team, welches alljährlich die Teilnehmer des Kinderferienlagers betreut.

Als Vorstandsmitglieder des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung freuten sich Maike Beckmann und Heinz-Erich Ohletz über 7.000 Euro. Das Geld soll für die  Gestaltung des Umfeldes jenes Trafo-Hauses verwendet werden, das an der Kreuzung der Straßen Postweg und Am Bauernschott steht. Sobald das Trafo-Haus nicht mehr für die Stromversorgung benötigt wird, möchte der Heimatverein dieses Zeugnis der Elektrifizierung des Heimatortes vom Verein erwerben. Mit dem jetzigen Geld können beispielsweise Sitzbänke, Blühstreifen und ein Insekten-Hotel finanziert werden, sodass ein attraktiver Haltepunkt für Wanderer und Radler entsteht.

Über den Betrag von 1.000 Euro freut sich die Kolpingsfamilie Schermbeck. In Uefte wurde inzwischen die Glasfaser-Infrastruktur geschaffen. Heinrich Stenk berichtete von dem Ziel, die Kolpings-Begegnungsstätte in der Widau mit W-Lan zu versorgen.

750 Euro reicht die Kirchengemeinde St. Georg weiter an den ehemaligen evangelischen Pfarrer Wolfgang Bornebusch. Der organisiert seit dem Jahre 2000 die Reihe Konzerte in der St. Georgskirche zu Schermbeck, die sich inzwischen zu einem auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus wahrgenommenen kulturellen Ereignis entwickelt hat. Auch im kommenden Jahr soll es wieder fünf Konzerte geben.

Das Umfeld des Gahlener Mühlenteiches konnte mit Fördergeldern deutlich aufgewertet werden. Kleine Nachbesserungen sollen vorgenommen werden. Geld wird auch für die Durchführung des Schafsmarktes im kommenden Jahr benötigt. Rainer Zeppen und Wolfgang Jörgens nahmen 750 Euro in Empfang.

Der Zucht-, Reit- und Fahrverein Wodan Damm konnte in seinem Jubiläumsjahr 3.000 Euro entgegennehmen. Der stellvertretende Vorsitzende Torsten Zell und die Geschäftsführerin Annemarie Brilo berichteten über die Absicht, ein Therapie- und Schulpferd zu erwerben, um auch Reitunterricht für Kinder mit Handicap anbieten zu können.

Für den Chor Da capo der Ludgerusgemeinde nahm Sängerin Barbara Böing 3.000 Euro entgegen. Der 1987 vom Kirchenmusiker Josef Breuer gegründete Jugendchor erhielt Mitte der 1990er-Jahre den neuen Namen Da capo. Der Chor setzt seine Akzente vor allem in der modernen Kirchenmusik. Von dem Geld können neue Gesangs-Partituren ebenso gekauft werden wie Ergänzungen des elektronischen Equipments.

Die Sportschützen Voshövel in Schermbeck-Weselerwald können die 3.000 Euro der Stiftung für die Digitalisierung ihres Luftgewehrstandes im Hause Böink verwenden.

  Und 5.000 Euro wurden auf das Konto des Bürgerfonds eingezahlt, der dadurch um denselben Betrag ergänzt wird.

    Auch in den nächsten Jahren, so erklärte es Robert Daniels während der jüngsten Veranstaltung im Rathaus, werde die Stiftung weitere Ausschüttungen vornehmen. Anträge können bis zum Beginn der Sommerferien per E-Mail an buergermeister@schermbeck.de geschickt werden.

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