Schermbeck Neuer Memoriam-Garten für Gräber

Schermbeck · Die Evangelische Kirchengemeinde Schermbeck ergänzt ihr Friedhofskonzept um eine neue Bestattungsform.

 Pfarrer Dieter Hofmann, Maximilian Müller, Silke Sümpelmann, Heinz-Günter Dickmann, Gerd Graaf und Michael Rittmann (v.l.) stellten am Mittwoch den Memorien-Garten vor.

Pfarrer Dieter Hofmann, Maximilian Müller, Silke Sümpelmann, Heinz-Günter Dickmann, Gerd Graaf und Michael Rittmann (v.l.) stellten am Mittwoch den Memorien-Garten vor.

Foto: Helmut Scheffler

Wenn früher ein Mensch starb, brauchten sich die Angehörigen kaum Gedanken zu machen über den Ort und die Art der Beerdigung. Das hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich und immer schneller gewandelt. Als neueste Form der Bestattung im Gemeindegebiet von Schermbeck stellte die Evangelische Kirchengemeinde Schermbeck am Mittwoch den Memoriam-Garten vor. Dahinter verbirgt sich der Gedanke von Menschen, dauerhaft in Erinnerung zu bleiben, aber keinen Angehörigen über zwei Jahrzehnte oder länger mit einer Grabpflege zu belasten. Oftmals gibt es auch keine Angehörigen oder nur solche, die weit entfernt von der Begräbnisstätte wohnen. „Unser Memoriam-Garten bietet eine gute Alternative zu bisherigen Bestattungsformen“, sagte Pfarrer Dieter Hofmann.

Die Idee dazu entstand nach der Rückkehr des Friedhofsverwalters Heinz-Günter Dickmann und der Mitarbeiterin Silke Knoll von einer Fortbildung für Friedhofspflege. Das Presbyterium gab die Zustimmung. Im Herbst 2017 begannen die Bodenarbeiten auf einem freien Feld innerhalb des Friedhofsgeländes. Inzwischen ist schon eine Grabstelle belegt. Es ist eine Wahlgrabstelle mit einem Stein, auf dem der Name des Verstorbenen steht. Das klingt nach einer ganz normalen Grabstätte, wie sie auf den allermeisten Friedhöfen zu finden ist. Neu ist aber, dass dieses Grab – wie alle anderen Gräber auf der etwa 400 Quadratmeter großen Fläche – von einem Friedhofsgärtner gepflegt wird. Das gilt auch für die anderen der insgesamt 80 Grabstätten.

Die Pflege der Gräber und des direkten Umfeldes übernimmt als Kooperationspartner der Kirchengemeinde die von Michael Rittmann geleitete Uefter Firma „Garten und mehr“. Die Firma gestaltet den Garten und ist Vertragspartner auch für die Angehörigen der Verstorbenen. Während in den übrigen Bereichen die Angehörigen die Grabpflege individuell gestalten und dadurch eine bunte Vielfalt hinterlassen mit allen Vor- und Nachteilen, wird der neue Memoriam-Garten eine einheitliche gartenbauliche Handschrift tragen. Der Garten soll ganzjährig blühen.

Die Kirchengemeinde ist weiterhin Vertragspartner, wenn es um die Grabvergabe geht. Für den Bereich des Memoriam-Gartens kann zwischen Urnengräbern, einstelligen Wahlgräbern (Einzelgräbern) und zweistelligen Wahlgräbern (Doppelgräbern) gewählt werden. Daneben gibt es noch die Form, dass in einem Doppelgrab im unteren Bereich eine Beerdigung unter Benutzung eines Sarges stattfindet und zu einem späteren Zeitpunkt über diesem Sarg eine Urnenbeisetzung erfolgen kann.

Die Kosten für die Grabpflege betragen 105 Euro pro Jahr während einer 25-jährigen Belegungszeit, die derzeit auf dem Friedhof an der Weseler Straße gegenüber dem „Haus Mühlenbrock“ gilt. Hinzu kommen Sonderkosten für zusätzliche Dienstleistungen, wie sie etwa bei Schäden oder bei nachträglichen Absackungen der Graboberfläche auftreten.

Um während des gesamten Ruhezeitraums die Gewährleistung für die Erbringung von Grabpflegeleistungen sicherzustellen, hat man die Möglichkeit, mit der so genannten Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege einen Vertrag abzuschließen. Auf deren Internetseite (www.dauergrabpflege.net) erhalten Interessenten nähere Informationen.

(hs)
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